Stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung
Motivation
Der Zuzug in Großstädte und wirtschaftsstarke Stadtregionen verläuft ungebremst. Mit dem Ausbau von Wohn- und Arbeitsstätten und urbaner Infrastruktur wächst der Druck auf die natürlichen Ressourcen wie Boden, Wasser und Luft. Die Ressource Land wird rarer. Landwirtschaftliche Produktion, Natur- und Erholungsraum sowie Entwicklungsflächen für städtische Nutzungen konkurrieren miteinander. In der stark verdichteten Region Stuttgart erschweren fehlende Ausgleichsflächen die Umsetzung größerer baulicher Maßnahmen. Diese werden dadurch verzögert, in das Umland verdrängt oder ganz verhindert.
Ziele und Vorgehen
RAMONA erfasst kommunale und regionale Ausgleichsprozesse und bewertet sie anhand von Indikatoren. Weiterhin werden Ausgleichsbedarfe aufgenommen, eine Raum- und Akteursanalyse durchgeführt und Szenarien entwickelt. Es sollen innovative Strategien gefunden werden, um die naturschutzfachliche Eignung für unterschiedliche Landnutzungen sicherzustellen und Belange des Boden-, Natur- und Artenschutzes sowie der Erholung zu vereinen. Es werden regionale und multifunktionale Lösungen entstehen.
Erwartete Ergebnisse und Transfer
Das Projekt leistet einen Beitrag, die Eingriffsregelung in landschaftsbezogene Stadt-Umland-Strategien einzubinden und sinnvolle Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen. Die Ergebnisse werden in einem Leitfaden zusammengeführt und anderen Kommunen zur Verfügung gestellt.
Projektleitung / Kontakt
Prof. Dr. Frank Lohrberg RWTH Aachen Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur Tel.: 0241 80-95050 E-Mail: lohrberg@la.rwth-aachen.de
Universität Hohenheim, Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre
Flächenagentur Baden-Württemberg GmbH
NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V.
RAMONA - Publikationen
Sponagel, C., Angenendta, E., Piephob, H.-P., Bahrs, E. (2021): Farmers’ preferences for nature conservation compensation measures with a focus on eco-accounts according to the German Nature Conservation Act, in Land Use Policy - Download hier.
Wie können Kompensationsregelungen besser ausgestaltet werden? Welche Governance-Modelle, welche räumliche Verteilung und welche Kommunikationswege sind vielversprechend? Diese und weitere Fragen wurden mit deutschen und internationalen Akteuren beim Vernetzungsworkshop des Stadt-Land-Plus-Projekts RAMONA besprochen.
Die jüngst im Fachjournal Land Use Policy erschiene Veröffentlichung präsentiert die Analyse von Akzeptanz und Umsetzungsmöglichkeiten von Kompensationsmaßnahmen in der Landwirtschaft als Ergebnis einer bundesweiten Umfrage des Stadt-Land-Plus-Projekts RAMONA.
Am 20.01.2021 betonten bei einem digitalen Workshop der Arbeitsgruppe Produktionsintegrierte Kompensation (PiK) des Projekts RAMONA Expert*innen den Stellenwert von PiK und tauschten Erfahrungen aus.
Am 15.01.2021 fand die Fokuskonferenz des Projektes RAMONA statt. Die Forschungsgruppe hat den Übergang von der vorbereitenden Analyse und der Erforschung des aktuellen Kompensationsgeschehens in der Region Stuttgart hin zur Anwendungsphase als Anlass genommen, bisherige Ergebnisse und den Ausblick in die zweite Phase vorzustellen.
Die Stadt-Land-Plus-Vorhaben NACHWUCHS und RAMONA haben aktiv zum 12. Flächennutzungssymposium zu Indikatoren nachhaltiger regionaler Entwicklung sowie zu Kompensationsmaßnahmen beigetragen.