RAMONA Fokuskonferenz - Übergang in Projektphase II

Stadt-Land RAMONA © VRS / G.Stoppel
Stadt-Land RAMONA © VRS / G.Stoppel

Quelle: RAMONA

Am Freitag, den 15.01.2021 hat die Fokuskonferenz des Forschungsprojektes RAMONA – stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung online stattgefunden. Die Forschungsgruppe hat den Übergang von der vorbereitenden Analyse und der Erforschung des aktuellen Kompensationsgeschehens in der Region Stuttgart hin zur Anwendungsphase als Anlass genommen, die bisherigen Ergebnisse und den Ausblick in die zweite Phase einer größeren Fachöffentlichkeit vorzustellen. Insgesamt 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Fachverwaltungen, aus dem Forschungsverbund stadtlandplus und den Kommunen Winnenden, Backnang und Vaihingen a.d.Enz waren zugeschaltet.

Die einleitenden Statements der Baubürgermeister von Stuttgart und Filderstadt unterstrichen die Bedeutung des Zusammenspiels von Kompensation und Freiraumentwicklung in Kommunen, in denen der Flächendruck an allen Ecken und Enden spürbar und die Flächensuche nicht nur für bauliche Maßnahmen, sondern auch für deren Kompensation schwierig ist. Nur in der interkommunalen Zusammenarbeit, auf regionaler Ebene und im stadtregionalen Ausgleich scheint eine Lösung des Problems greifbar. Genau hier hakt auch der Verband Region Stuttgart ein und fordert eine in übergeordnete Planungen integrierte Kompensation, die sichtbar und effizient ist.

Die Ergebnisse aus der ersten Projektphase machen allerdings deutlich, dass das bisherige Kompensationsgeschehen weder den erwarteten Effekt auf die Landnutzung, noch den Vorstellungen von regionaler Zusammenarbeit entspricht. In der Raumanalyse wurde zum ersten Mal das Eingriffs- und Ausgleichsgeschehen der letzten 20 Jahre (1998 – 2018) als Karte dargestellt. Die disperse Verteilung der siedlungsexternen Ausgleichsflächen ist sehr gut ablesbar und auch, dass sie nur leidlich dem Gebot zur Eingriffsnähe folgen. Lediglich im Einzelfall können sie übergeordneten Verbundplanungen zugeordnet werden. Es entsteht der Eindruck, dass das Kompensationsgeschehen bislang vor allem vom zufälligen  Flächenzugriff geleitet war: wo kann der Ausgleich unmittelbar und schnell fachgerecht umgesetzt werden. Dabei werden  besonders häufig landwirtschaftliche Flächen in Anspruch genommen.

Die Ergebnisse der Akteursanalyse legen die mangelnde instrumentelle Durchschlagskraft des Kompensationsgeschehens offen: Es fehlt an Umsetzung, Monitoring, Vorsorge und regionaler Einbindung.

Den eher ernüchternden Ergebnissen begegnet RAMONA mit neuen sich ergänzenden Angeboten an die verschiedenen Akteure des Kompensationsgeschehens. Ziel ist, mit der Realisierung von Kompensationsmaßnahmen ökologische und freiraumstrukturelle Mehrwerte auf kommunaler und regionaler Ebene zu schaffen. Gleichzeitig sollen Verwaltung und Politik mit  Schulungsangeboten unterstützt werden. In den Bereichen Weiterbildung, Verbundplanung/ Suchraumkulisse, siedlungsinterner Ausgleich, Kompensation in Steillagen und Produktionsintegrierter Kompensation (PIK) entwickelt RAMONA Produkte, die in der 2. Projektphase zusammen mit den Städten Stuttgart, Filderstadt sowie weiteren interessierten Kommunen in der Region umgesetzt werden sollen.

Die  Suchraumkulisse, das Weiterbildungskonzept und die Umsetzung von Pik-Maßnahmen in Kooperation mit Kommunen wurden auf der Fokuskonferenz innerhalb von Workshops vorgestellt und mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Die Ideen und Ansätze trafen auf offene Ohren und wurden konstruktiv kommentiert.

Mit Rückenwind aus der Fachöffentlichkeit ist RAMONA nun bereit, in die zweite Phase zu starten.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf: www.fona-ramona.de

 

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