NACHWUCHS Raumbildforum digital - Konferenz am 4.2.2021

Das Forschungsprojekt NACHWUCHS erreicht mit dem Entwurf eines agri-urbanen Raumbildes für die Projektregion des Stadt Umland Netzwerks einen wichtigen Meilenstein.

Die bisherigen Ergebnisse des Raumbildprozesses wurden von den insgesamt über einhundert Teilnehmer*innen im Rahmen des digitalen Raumbildforums am 4. Februar diskutiert. Neben den visuellen und kartographischen Darstellungen des Raumbildes wurde der Prozess der Erarbeitung präsentiert, zu dem auch ein im September 2020 durchgeführtes Planspiel gehört. Mit dem Blick auf andere Regionen mit ähnlichen Herausforderungen wurde im Onlinedialog gemeinsam ein Zwischenfazit zum aktuellen Diskussionsstand rund um flächensensible Siedlungsentwicklung und multicodierte Kulturlandschaft in der dynamischen Stadtregion westlich von Köln gezogen.

Die Kernergebnisse der Diskussion im Überblick:

Als wichtiger Erfolgsfaktor für eine zukünftige Entwicklung wird die Stärkung einer schlagkräftigen interkommunalen Zusammenarbeit gesehen, die eine Balance zwischen der kommunalen Planungshoheit und einem regionalen Ausgleich findet und den Akteuren vor Ort geeignete, wissensbasierte Planungswerkzeuge und Governance-Verfahren bereitstellt. Um ein flächen- und ressourcenschonendes Raumbild zukünftig umzusetzen, müssen dessen Leitlinien als interkommunale gestalterische Führungsgröße verbindlich vereinbart werden. Dies ist eine herausfordernde Kommunikationsaufgabe, die insbesondere die Kommunalpolitik, aber auch Akteure aus Wohnungswirtschaft, planender Verwaltung, Landwirtschaft und letztlich die breite Öffentlichkeit für eine flächenschonende Siedlungs- und Freiraumentwicklung sensibilisieren muss. Dies erfordert neue Kommunikationswege, fachübergreifende Netzwerke und Beteiligungsformate.

In Bezug auf Governance-Instrumente wurden z.B. die Stärkung des kommunalen Vorkaufsrechts für Flächen und mögliche Marktregulierungen als Beispiele für Umsetzungswerkzeuge diskutiert. Auch die Bedeutung der stärkeren Vernetzung der Stadtentwicklung mit Akteuren aus der Landwirtschaft wurde von den Diskussionsteilnehmern hervorgehoben. Strategien der landwirtschaftlichen Entwicklung sollten regionale Vermarktungsstrukturen und im stadtnahen Umfeld innovative Anbau- und Bewirtschaftungsformen verfolgen. Mit der Landwirtschaft als gestaltendem Partner in der regionalen Raumentwicklung, die die anstehenden Herausforderungen als Chancen für nachhaltige Innovationen begreift, können Wachstum und Transformation miteinander vereinbart werden.

Für das NACHWUCHS-Team heißt dies im nächsten Schritt, neben der strategischen Weiterentwicklung des Raumbildes selbst innovative Governance-Modelle weiterzudenken und die Siedlungs- und Landnutzungsmodelle zu visualisieren – ein Ziel, dem auch der ausgelobte studentische Wettbewerb für „Agri-urbane Siedlungsmodelle“ in der S.U.N.-Region dient. Mit diesem nächsten Schritt werden noch konkretere Bilder erreicht mit den in der Umsetzungsphase des NACHWUCHS-Projekts weitere Zielgruppen erreicht werden sollen.

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