KOPOS-Modellprojekte ausgewählt

Händler stehen umringt von Obst- und Gemüsekisten auf dem Großmarkt in Freiburg.
Modellprojekt Freiburg - Händler auf dem Großmarkt. © Großmarkt Freiburg GmbH

Nach Abschluss des öffentlichen Ausschreibungsverfahrens und der Sichtung vieler interessanter Bewerbungen hat das KOPOS-Projekt zwei vielversprechende kooperative Initiativen als Modellprojekte in den Regionen Freiburg und Berlin-Brandenburg ausgewählt. Die beiden mit 100.000 Euro prämierten Modellprojekte zielen darauf ab, innovative und kooperative Prinzipien zu testen, die die Nachhaltigkeit regionaler Ernährungssysteme stärken. Der Fokus liegt auf neuen Bündelungsstrukturen zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und dem Zugang zu Land durch unternehmerische Einstiegsmöglichkeiten in die Landwirtschaft. Durch die wissenschaftliche Begleitung der Praxispartner*innen durch das KOPOS-Team soll erprobt werden, ob und inwiefern diese Ansätze sich in der Zukunft verstetigen lassen.

In Freiburg hat ein Konsortium um den Großmarkt Freiburg überzeugt, das mit seinem Vorhaben Infrastrukturen auf dem Freiburger Großmarktgelände aufbauen will, die die regionalen Handelsstrukturen für Kleinproduzent*innen von regional und ökologisch produzierten Lebensmittel bündeln und dadurch die kurzen Wertschöpfungsketten in der Region stärken. Dadurch sollen neue Kund*innen gewonnen werden, die großen Warenmengen beziehen und damit eine große Hebelwirkung auf die Nachfrage nach biologisch erzeugten Lebensmitteln haben können, wie beispielsweise Betriebe in der Außer-Haus-Versorgung. Teil des Konsortiums ist die Gemeinde Rheinhausen, die einen Verteilerpunkt der am Großmarkt umgeschlagenen Bio-Produkte einrichten möchte, das soziale Unternehmen „nearbuy“, das das Projekt durch die Einrichtung digitaler Waren- und Kommunikationsplattformen unterstützt, die Erzeugendengemeinschaft Biogemüse Südwest, die das Modellvorhaben koordiniert, und weitere Kooperationspartner*innen.

Zwei Menschen setzen kleine Pflanzen auf einem Feld ein.
Modellprojekt in Berlin-Brandeburg - Pflanzen von Setzlingen auf einer Tiny Farm: © Carla Ulrich

Mit der Auswahl des Unternehmens Tiny Farms in Berlin-Brandenburg wurde eine Initiative gewählt, die den unternehmerischen Einstieg in den Erwerbsgemüsebau für Neu- und Quereinsteiger*innen erleichtern will. Der Zugang zu Land wird hier als Zugang zu Landwirtschaft interpretiert. Hierfür unterstützt Tiny Farms angehende Gründer*innen im Aufbau von Mikrobetrieben, die auf biointensivem Anbau mit möglichst wenig Flächenbedarf basieren. Bislang hat Tiny Farms firmeneigene Kleinfarmen entwickelt; nun soll im Rahmen des Modellprojekts erstmalig die „Ausgründung“ mit zwei Kleinfarmern probiert werden, die das eigene Trainingsprogramm durchlaufen haben und nun „neu“ in das Berufsfeld einsteigen werden.

Wer steckt hinter den Modellprojekten?

Auf der KOPOS Website stellen sich die Praxispartner*innen der Modellprojekte aus Freiburg und Berlin-Brandenburg in einem ausführlichen Porträt vor und berichten, welche Lösungsansätze ihr Projekt für die spezifischen regionalen Herausforderungen erproben wird und welche nächsten Schritte sowie langfristigen Ziele hierfür geplant sind.

In einem gemeinsamen Lernprozess von Wissenschaft und Praxis, werden die Vorhaben nun bis zum Herbst 2024 eng mit dem KOPOS Projektteam zusammenarbeiten. Der transformative Forschungsansatz, der dem Vorhaben zugrunde liegt, soll zeigen, inwiefern die Ansätze zukunftsfest sind und welche Erfolgsfaktoren und Bedingungen zur Skalierung es gibt.

Zurück