Feierlicher Abschluss des Verbundvorhabens WERTvoll auf der Zukunftskonferenz in Wurzen

Viele Menschen stehen in einem Saal zum Gruppenbild arrangiert. Im Hintergrund sind alte Sprossenfenster, Gemädlde und ein goldener Stich, die die Stadt Wurzen im Jahr 1928 zeigt, wie darüber geschrieben steht.
Viele Menschen stehen in einem Saal zum Gruppenbild arrangiert. Im Hintergrund sind alte Sprossenfenster, Gemädlde und ein goldener Stich, die die Stadt Wurzen im Jahr 1928 zeigt, wie darüber geschrieben steht.
Bild: © Frederik Wagener, IfaS

Der Erfolg dieser WERTvollen Stadt-Land-Partnerschaft zwischen dem Wurzener Land (Stadt Wurzen und die Gemeinden Bennewitz, Thallwitz und Lossatal) und der Stadt Leipzig wurde mit einem feierlichen Abschluss auf der Zukunftskonferenz am 8. November 2023 in Wurzen gewürdigt. Gemeinsam mit dem Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, den (Ober-)Bürgermeistern des Wurzener Landes und der Stadt Leipzig haben die Projekt- und Kooperationspartner:innen auf Erreichtes zurückgeschaut und gleichzeitig den Blick in die Zukunft gerichtet.

Insbesondere Staatssekretär Dr. Gerd Lippold betonte die Vorreiterrolle der Kooperationspartner:innen in der Region, deren innovative Impulse wichtig seien für eine resiliente Landwirtschaft und Kulturlandschaft. Bemerkenswert sei die Dynamik, die das Projekt WERTvoll entwickelte, so der Gastgeber Oberbürgermeister Marcel Buchta von der Stadt Wurzen, welche die Situation und den Stand der Land-Stadt-Kooperation, wie sie vor 10 Jahren war, in den Schatten stellt und gemeinsame Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit ermöglicht. Die Einrichtung der kommunalen Stabsstellen ist einmalig in Deutschland und hat sich bewährt, Stadt und Land wieder zu verknüpfen und gemeinsame Aktivitäten aufzubauen. Frau Dr. Vera Grimm vom Fördergeber Bundesministerium für Bildung und Forschung hob die effektive Verzahnung von Kommunen, Praxis und angewandter Wissenschaft hervor, die das Projekt WERTvoll als eines von insgesamt 22 Förderprojekten besonders auszeichnet.

Gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik und Verwaltung, Praktiker:innen aus der Land- und Ernährungswirtschaft, Ingenieur:innen und Wissenschaftler:innen trugen die zwei interkommunalen Stabsstellen neue Kooperationsformen und eine Vielzahl an Pilotprojekten in die Rathäuser, auf die Höfe und in die Kantinen. Zahlreiche Aktivitäten wurden so zwischen Leipzig und dem Wurzener Land angestoßen. „Diese erfolgreiche interkommunale Kooperation, insbesondere im Bereich der nachhaltigen Ernährung, Landwirtschaft und Kulturlandschaftsentwicklung, gilt es nun zu verstetigen“, forderte Heiko Rosenthal, Bürgermeister für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport in Leipzig.

Bürgermeister Bernd Laqua der Gemeinde Bennewitz, hob in der Podiumsdiskussion der vier anwesenden Bürgermeister vor allem hervor, dass diese Kooperationsstrukturen es erst ermöglicht haben, mit Mut für ein gemeinsames Vorangehen, neue, wie auch ungeahnte Lösungsmöglichkeiten anzugehen. Das diese Strukturen auch nach dem Ende des Projektes dauerhaft in den einzelnen Verwaltungen etabliert werden müssen, um damit die interkommunale Kooperation zu stärken und auszubauen wurde von allen Kommunalvertretenden als klare Aufgabe formuliert.

Mit Blick in die Zukunft wandte sich Uwe Weigelt, Bürgermeister der Gemeinde Lossatal, an die Konferenzgäste, „wir schaffen in der Region neue Wertschöpfungskreisläufe, welche vor allem durch das Umdenken bei den kommunalen Entscheidungsträgern beflügelt wird. Die Erkenntnis, dass wir alle Teil der Lösung sind, ist dabei entscheidend“.

Ein wichtiger Ideengeber und Initiator des Projektes WERTvoll Bürgermeister Thomas Pöge (Gemeinde Thallwitz) konnte leider aufgrund einer Erkrankung nicht anwesend sein. Dennoch war sein Pioniergeist und sein Netzwerken auf der Zukunftskonferenz überall präsent. Der geschäftsführende Direktor Prof. Dr. Peter Heck vom Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS der Hochschule Trier am Umwelt-Campus Birkenfeld), neben Thomas Pöge der zweite Vater von WERTvoll, hob die in Deutschland einzigartige interkommunale Kooperation des Wurzener Landes und nun auch die Verknüpfung mit der Metropole Leipzig besonders hervor. Es ist ein interkommunales Erfolgsmodell, welches durch Kooperation und gemeinsame Ideen die Region für ihre Bürger:innen nach vorne bringt.

Die anwesenden Gäste hatten im Nachgang die Möglichkeit sich über die erreichten Ziele des Projektes anhand von Videobeiträgen, visuellen Leuchtinstallationen, Leitfäden und Postern zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn genau darum ging es, Pläne schmieden, Netzwerken und neue Ideen in die Zukunft tragen – oder anders ausgedrückt, einfach weitermachen mit neuen WERTvollen Ideen.

Besonderen Raum erhielt das kulinarische Erleben der Region mit den vielfältigen Produkten, die hier erzeugt, verarbeitet und genossen werden durch die Live-Zubereitung der im Projektzeitraum mit Kantinen und Betriebsrestaurants durchgeführten Aktionsgerichte.

In dem Verbundprojekt WERTvoll haben sich das Wurzener Land (die Stadt Wurzen, die Gemeinden Bennewitz, Thallwitz und Lossatal) und die Stadt Leipzig zum Ziel gesetzt, eine kooperative und sich positiv verstärkende Landnutzungsstrategie für die gemeinsame Region zu erarbeiten. Bei der Umsetzung werden diese durch das private Institut für nachhaltige Landbewirtschaftung, die Schweisfurth Stiftung, das Wassergut Canitz und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) als Verbundpartner unterstützt. Das IfaS war sowohl für die Koordination als auch Leitung des Verbundprojektes WERTvoll verantwortlich.

Die Projektausstellung ist vom 17.11.2023 bis 29.11.2023 in der Wandelhalle des Neuen Rathauses in Leipzig zu sehen. Sie thematisiert die Projektinhalte in Form von Videobeiträgen, visuellen Leuchttischinstallationen, Leitfäden und Postern. Die Poster können unter Downloads heruntergeladen werden.

Mehr Informationen finden Sie hier.

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