Dokumentation Online Synthese-Workshop „Indikatoren aufbauend auf dem Suffizienzansatz“

Unter der Leitfrage „Können Stadt-Land-Regionen nachhaltig gemeinsam stark sein und dabei trotzdem mit weniger (Umwelt-)Ressourcen auskommen?“ möchten wir die Themen regionale Entwicklung, Nachhaltigkeit und Suffizienz fruchtbar verbinden. Als Ziel streben wir eine Sammlung von Best-Practice Beispielen und eine Liste möglicher Suffizienz-Indikatoren im Stadt-Umland-Kontext an, die in Strategien auf kommunaler, regionaler und Bundes-Ebene eingespeist wird. 

Der Workshop soll wesentliche Grundlagen legen und zugleich möglicher Auftakt zu einer weiteren Bearbeitungsphase in Arbeitsgruppen mit interessierten Verbundvorhaben sein. Die Veranstaltung wird inhaltlich vom Querschnittsvorhaben in Kooperation mit einem UBA-ReFoPlan-Projekt zu Suffizienzstrategien vorbereitet und durchgeführt und findet im Rahmen des Querschnittsthemas Regionale Nachhaltigkeitsziele verfolgen statt.

Aufbauend auf einer grundsätzlichen Einführung der Keynote Sprecher wird jeweils zu einem konkreten Themenfeld ein sogenannter Straw-Man, also Strohmann, Vorschläge für Indikatoren regionaler Nachhaltigkeit aufbauend auf dem Suffizienzansatz vorgestellt. Alle Teilnehmenden sind eingeladen diese Vorschläge zu diskutieren.

Der Workshop baut auf einem Hintergrundpapier auf, welches den angemeldeten Teilnehmer*innen zugesendet wird.

Keynotes

Jonas Lage (c) privat
Jonas Lage (c) privat

Jonas Lage ist Co-Autor des Berichts „Wie wird weniger genug? Suffizienz als Strategie für eine nachhaltige Stadtentwicklung“. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Norbert Elias Center for Transformation Design & Research der Europa-Universität Flensburg und Experte für (Energie-) Suffizienz, sozial-ökologische Transformation und Stadtentwicklung.

Aaron Best (c) Dieter Düvelmeyer
Aaron Best (c) Dieter Düvelmeyer

Aaron Best ist Senior Fellow am Ecologic Institut und arbeitet zu wirtschaftlichen Aspekten der Umweltpolitik. Als Experte in Nachhaltigkeitsfragen umfasst sein Bereich Nachhaltigkeitsindikatoren, Kreislaufwirtschaft, Kosten-Nutzen-Analyse und die ökonomische Bewertung von Umweltgütern. Aaron koordiniert die Aktivitäten des Instituts im Bereich Datenanalyse.

Begrüßung & Darstellung der Ziele

Mit seiner Begrüßung skizziert Dr. Stephan Bartke (Umweltbundesamt | Querschnitts-vorhaben) die Ziele der Veranstaltung. Zukunftsorientiert sollen neue Fragestellungen und mögliche Produkte im Bereich der Indikatoren mit Bezug zu Suffizienz im Stadt-Land Kontext identifiziert werden. Einleitend werden mittels einer Mentimeter-Abfrage die Berührungspunkte der Teilnehmenden zum Thema „Suffizienz“ abgefragt. 

Identifizierung von Suffizienzindikatoren im Stadt-Land-Nexus

Aaron Best (Ecologic Institut) stellt in seinem Beitrag das Teilprojekt „Identifizierung von Suffizienzindikatoren im Stadt-Land-Nexus“ vor, in dessen Rahmen dieser Workshop stattfindet. Als Ziel verfolgt das Projekt das Verschränken von Suffizienz und der Stadt-Land-Perspektive. Auf Basis einer Literaturrecherche, Expert*innen-Interviews und der Berücksichtigung von Umfrageergebnissen einer Erhebung unter den Stadt-Land-Plus Vorhaben zu Nachhaltigkeitsindikatoren, wurden „Straw-Man-Indikatoren“ für drei Themenbereiche entwickelt – „Fläche“, „Mobilität“ und „regionale Produkte“. Fragestellungen mit Blick auf die Themen sind z.B.:

  • Wie viel Fläche braucht der Mensch, um gut zu leben?
  • Wie lang sollen die täglichen Wege sein und welche Rolle spielt dabei die Bereitstellung der Infrastruktur bei der Auswahl der Mobilitätswahl?
  • Was sind die tatsächlichen Auswirkungen von regionalen Produkten und wo können sie Ziele der Nachhaltigkeit unterstützen?

Der Workshop dient einer Diskussion und Weiterentwicklung der vorgestellten „Straw-Man-Proposals“. Diese sollen kritisch hinterfragt werden, damit Verbesserungsmöglichkeiten und ggf. neue Indikatoren mit der Beteiligung der Verbundvorhaben entwickelt werden können. Zudem werden die Ergebnisse der Diskussion in die weiteren Arbeiten des Querschnittsvorhaben einfließen, z. B. für das Querschnittsthema „regionale Nachhaltigkeitsziele verfolgen“ und „Digitalisierung“.

Aaron Best hebt die Herausforderung bei der Abgrenzung von Suffizienz, Effizienz, und Konsistenz mit Blick auf Indikatoren hervor. Eine klare Abgrenzung ist schwer möglich. Außerdem nimmt eine enge Fokussierung auf Suffizienz eher einen restriktiven Charakter der Lebensweisen an, die in der Bevölkerung leichter auf Ablehnung stößt.

Es ergibt sich die Frage nach dem zeitlichen Horizont des Suffizienz-Projektes. Das Querschnittsvorhaben strebt einen Follow-Up Prozess zur Vertiefung an, dieser ist jedoch von den formulierten Zielen abhängig und ist deswegen zeitlich noch nicht festgelegt.

Wie wird weniger genug?

Zu Beginn seines Beitrages skizziert Jonas Lage (Uni Flensburg) das Suffizienzziel: „Mehr Lebensqualität und weniger Umweltverbrauch als Nachhaltigkeitsziel“. Es gibt drei Strategien zum Ziel, die Effizienz, Konsistenz und Suffizienz. Die Konsistenz richtet sich vor allem nach einer Kreislaufführung und der Nutzung regenerativer Ressourcen. Die Effizienz zielt auf eine Erhöhung des Wirkungsgrades, kennt jedoch keinen absoluten Rahmen. Im Gegensatz hierzu steht die Suffizienz, die sich in einem absoluten Rahmen aufhält. Jonas Lage zieht das Beispiel der Elektromobilität heran. In der Nachhaltigkeitsstrategie war das Ziel verankert bis 2020 1 Mio. Elektroautos auf die Straße zu bringen. Dies stellte 2,5 % der damaligen angemeldeten Autos dar. Es wurde erreicht 42.000 elektrische PKWs mit gleichzeitigem Anstieg von 8 Mio. PKWs mit konventionellem Antrieb auf die Straße zu bringen. Dieses Beispiel beweist die Notwendigkeit eines Rahmens, der aufzeigt, was vorhanden ist und verwendet werden kann. Damit technische Strategien funktionieren ist Suffizienz nötig. Ein weiteres Beispiel ist die Flächeninanspruchnahme von Autos. Die PKW-Dichte in Flensburg stieg zwischen 2008 und 2017 um rund 2.600 zusätzliche PKWs, die 35.000 m² Parkplatz oder 13 km Straße benötigen. Der benötigte Raum für private PKWs steht automatisch nicht mehr der Öffentlichkeit zur Verfügung und beeinträchtigt das Lebensumfeld der Menschen. Ein weiteres Beispiel aus dem Wohnbereich beweist die Notwendigkeit von Suffizienz. Zwischen 1965 bis 2018 ist die Wohnfläche pro Kopf von 22 m² auf 47 m² gestiegen. Auch wenn die Gebäude effizient (um)gebaut werden, stagniert der Raumwärmebedarf pro Kopf weitestgehend. Jonas Lage fasst zusammen, dass Suffizienzpolitik ressourcenarmes Leben einfacher macht, denn individuelle Entscheidungen hängen von kulturellen Rahmenbedingungen und auch materiellen Infrastrukturen ab. So entscheidet die Sicherheit von Fahrradwegen mit, ob ein Kind mit dem Fahrrad oder dem Auto zur Kita gebracht wird. Mit einer Suffizienzpolitik werden gewisse Handlungen nahegelegt und andere erschwert. Suffizienzpolitik bietet auch immer eine Reflektion der Verteilungswirkung: Wer profitiert und wem wird im Gegenzug dafür etwas weggenommen bzw. vorenthalten (z. B. bewegen sich Frauen, Kinder und ältere Menschen weniger in einem Auto, als Männer)? Die Stadt Templin ermöglichte als gutes Beispiel mit einem entgeltlosen ÖPNV eine neue Mobilität und somit die Teilhabe gerade Älterer am gesellschaftlichen Leben.

Zum Schluss seines Vortrags bietet Jonas Lage noch Einblick in die Suffizienzpolitik nach Sektor, angelehnt an die drei Themen der Straw Man Proposals. Fläche (Wohnen), benötigt demnach unter anderem eine bedarfsorientierte Umverteilung von Wohnraum und eine erhöhte Wohnattraktivität in verdichteten Räumen. Im Bereich Mobilität gilt es die Wegstrecken zu reduzieren und den Straßenraum umzuverteilen. Zum Thema Regionale Produkte gilt es ebenfalls die zurückgelegten Strecken eines Produktes zu reduzieren und ebenfalls deren Langlebigkeit durch Reparaturen zu fördern.

Die Diskussion eröffnet mit einer Frage nach der Rolle von Kommunen und deren Rahmensetzung. Gerade in der kommunalen Politik geht es um die Strukturierung von Nahversorgung und wird anhand des Beispiels der Stadt Ravensburg deutlich. Hier werden zugunsten der Innenstadt keine Shoppingcenter auf der grünen Wiese mehr zugelassen. Durch die kommunalen Rahmenbedingungen wird unser Konsumverhalten stark beeinflusst und es ist wichtig, dass Regionen, Städte und Gemeinden das Thema Suffizienz umsetzen. Mit einem Fokus auf individuelles Verhalten besteht die Gefahr, dass politisches Ausweichverhalten gefördert wird.

Den Vortrag finden Sie hier online.

Die Diskussion folgt weiter der Frage, ob sich Suffizienz in einer freien Marktwirtschaft durchsetzen kann. Schließlich setzt Suffizienz nicht auf Wachstum/Steigerung, wohingegen die Effizienz einer kapitalistischen Wachstumslogik folgt. Wenn Suffizienzpolitik jedoch auf einzelne Maßnahmen heruntergebrochen wird, können viele Maßnahmen bereits jetzt umgesetzt werden. Ob die Suffizienz mit der kapitalistischen Logik vereinbar ist, kann nicht eindeutig gesagt werden.

Ein Teilnehmer ergänzt, dass es wichtig ist die Sprache der Leute zu finden, damit verstanden wird, worum es bei einem nachhaltigen Lebensstil und der Suffizienz geht. Jonas Lage erwähnt, dass zurzeit in der BMBF-SÖF-Nachwuchsgruppe „Die Rolle von Energiesuffizienz in Energiewende und Gesellschaft“ (EnSu), eine Politikdatenbank für suffizienzpolitische Maßnahmen aufgebaut wird. Hier der Link dazu: https://energysufficiency.de/

Abschließend wir noch einmal hervorgehoben, dass die möglichst zeitnahe Festlegung von Grenzen für einzelne Konsumgüter von Notwendigkeit ist, damit andere Menschen überhaupt die Chance auf einen nachhaltigen und gesunden Lebensstil, wie z. B. Fahrradfahren, Erholung im Grün, haben. Diese Verzichtsperspektive geht natürlich mit großen Spannungsfeldern einher. Es stellt sich die Frage, wie eine positive Formulierung möglichen Handlungsanreiz bieten kann. Generell ist es wichtig die Themen mit einer Verbesserung der Lebensqualität zu verknüpfen.

Danach übernimmt Aaron Best das Wort und stellte die RACER Kriterien für gute Indikatoren vor.

Diese sind:

  1. Relevant für die Messung von Zielen
  2. Akzeptiert, in dem angenommen werden kann, dass die Qualität der Indikator zu einer guten Steuerung führen kann
  3. Credible (Deutsch – Glaubwürdig) für die Darstellung von abstrakten Verhalten,
  4. Einfache Datenverwaltung und Erhebung. Dieser Aspekt ist besonders für den Stadt-Land-Kontext wichtig, weil Daten für die Maßstabsebene manchmal lückenhaft sind.
  5. Robust gegen Manipulation

Diese Hintergrundinformation wurde den Teilnehmenden bereits vor der Veranstaltung zugesendet und dient der Analyse der einzelnen Straw-Men Proposals.

Vorstellung und Diskussion der Straw-Man Proposals

Strawman #1: Fläche

45 min., 1/3 Vorstellung, 2/3 Diskussion

Folgende Indikatoren werden als Straw-Man-Proposals vorgeschlagen:

  • Wohnfläche (Innen),
  • Flächenversiegelung,
  • Flächennutzung (pro Nutzung)

Allg. Diskussion zu Straw-Man Indikatoren im Themenfeld Fläche:

Es wird Kritik am Indikator Flächennutzung für die Messung von Suffizienz geäußert. Er zeigt nicht an, wie die Fläche genutzt wird und wer Kontrolle hat. Die Gerechtigkeitsfrage wird somit außer Acht gelassen. Es stellt sich die Frage, wie Flächenzuweisungen getroffen werden können. Wer besitzt die Flächen und was passiert mit den Flächen? Auch bzgl. der Agrarsubventionen ist es relevant, wer Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen hat, um die Gerechtigkeitsdimension zu bedienen. Auch bzgl. der Pachtflächen geht eine Machtstellung einher. Kommunen haben oft nur wenig Pachtflächen aber benötigen Flächen für die Ausweisung von Windenergieparks. Die Besitzverhältnisse sind eine hochkomplexe Thematik aber müssten widergespiegelt werden.

Vorgeschlagene neue Indikatoren zum Thema „Fläche“ und die weiteren Bemerkungen aus der Kleingruppen-Diskussionen finden Sie online.

Strawman #2: Verkehr

45 min., 1/3 Vorstellung, 2/3 Diskussion

Folgende Indikatoren werden als Strawmen Proposals vorgeschlagen:

  • Zurückgelegte Distanz
  • Primärenergieverbrauch für den Verkehr (pro Verkehrsträger)
  • Prozent der Haushalte mit Haltestelle öffentlichen Nahverkehr in 500 m Umkreis

Allg. Diskussion zu Straw-Man Indikatoren im Themenfeld Mobilität:

Die Diskussion eröffnet eine Tendenz zu Kritik mit Blick auf die quantitativen Indikatoren. Alle Indikatoren setzen die zurückgelegten Strecken als Grundbedingung voraus und stellen nicht die Eingangsfrage: Wieviel Strecke muss ich zurücklegen? Wie weit weg sind die Einrichtungen der Daseinsvorsorge, Erholung, Bildung, etc.? Mobilitätszwänge sollten in den Blick genommen und adressiert werden. Als gutes Beispiel wird Paris mit der 15 Minuten Stadt genannt. Der Zugang zu bestimmten Gütern und Dienstleistungen muss bestimmt und Qualitäten für eine Bedürfnisbefriedigung in den Vordergrund gestellt werden. Für die Analyse mithilfe von Indikatoren ist ein Miteinander der Qualitäten (Monitoring des Ist Zustands) und Quantitäten (Wie verändert sich der Bestand) relevant.

Vorgeschlagene neue Indikatoren zum Thema „Mobilität“ und die weiteren Bemerkungen aus der Kleingruppen-Diskussionen finden Sie online.

Strawman #3: Regionale Produkte

45 min., 1/3 Vorstellung, 2/3 Diskussion

Folgende Indikatoren werden als Strawmen Proposals vorgeschlagen:

SLP-Projekt: OLGA

  • Anzahl kleiner Erzeuger von regionalen Lebensmitteln
  • Anzahl von gemeinwohlorientierten kleinen und mittleren Unternehmen in der Land- und Ernährungswirtschaft (LuEW) in der Region Dresden
  • Flächenanteil für Gemüse- und Agrarholzproduktion bzw. Agroforst an der Gesamtfläche der Projektregion Dresden
  • Anteil von Agrarholz an der Gesamtbiomasseproduktion und –verwertung
  • Anteil von regionalen Lebensmitteln am Gesamtumsatz von Lebensmitteln in der Region Dresden

SLP-Projekt: ReProLa

  • Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlich genutzten Fläche (%)
  • Regionale Selbstversorgung. BY Landesamt.
  • Landwirtschaftsfläche pro Einwohner (ha/EW)
  • Regionale und ökologische Lebensmittel in Gemeinschaftsverpflegung

SLP-Projekt: VoCo

  • Anteil der Wärmeversorgung der Haushalte aus Paludi-Biomasse
  • Nachhaltige Schulen/ Kitas (lässt sich auf Unis, Behördenkantinen etc. ausweiten)

Allg. Diskussion zu Strawmen Indikatoren im Themenfeld Regionale Produkte:

Es wird der Hinweis gemacht, dass alle Indikatoren sehr Ernährungs- und Agrarbezogen sind. Weitere Themenfelder, wie die Digitalisierung könnte Berücksichtigung finden. Generell wird auch Kritik an der Regionalität als Indikator geübt. Verhaltensänderung und ökologische Entlastung sind die Eckpunkte der Suffizienz. Bei regionalen Unternehmen stellt sich die Frage nach der Nutzung der Ressourcen und es sollte nicht zu sehr die Regionalität an sich in den Vordergrund gestellt werden.

Vorgeschlagene neue Indikatoren zum Thema „regionale Produkte“ und die weiteren Bemerkungen aus der Kleingruppen-Diskussionen finden Sie online.

Weiteres Vorgehen

Wie weiter?

Beatrice Wegener-Lange skizziert die Überlegungen des Querschnittsvorhaben zum Fortgang mit dem Thema Suffizienz und Indikatorik in Stadt-Land-Regionen. Der heutige Workshop hat vielfältige Fragestellungen aufgeworfen und Interesse an der gemeinsamen Fortführung einzelner Arbeitsstränge wurde signalisiert. Diese Fortführung könnte in Anlehnung an das Arbeitsforum im Querschnittsthema Digitalisierung ebenfalls in einer organisierten kleineren Arbeitsgruppe stattfinden. Das Querschnittsvorhaben bietet hier seine Unterstützung bei Themenfindung, Organisation und inhaltlicher Zusammenarbeit an. Ein mögliches Ziel bzw. Produkt ist eine gemeinsame Veröffentlichung auf Basis des Hintergrundpapiers zu Ergebnissen der Arbeitsgruppe. Sollten ein oder zwei Indikatoren im Arbeitsverlauf als Suffizienindikatoren im Stadt-Land-Kontext bestimmt werden, stellt auch ein Beitrag zur Fortentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aus Stadt-Land-Plus heraus eine Möglichkeit dar, die Ergebnisse der Arbeitsgruppe zu verwerten. Mögliche weitere Themen und Fragestellungen stehen zur Diskussion und wurden heute auch bereits gesammelt. Unter anderem standen hier insbesondere qualitative Indikatoren im Fokus. Im Bereich Fläche wurde beispielhaft die Abbildung eigentlicher Besitzverhältnisse von Flächen oder im Bereich Mobilität die Abbildung der eigentlichen Bedürfnisse zur Fortbewegung genannt. Es stellt sich die Frage, wer generell Interesse an einem weiteren Austausch hat.

Es wird der Vorschlag gemacht, die an einer fortführenden Arbeitsgruppe interessierten in drei Gruppen je nach Handlungsfeldern zu teilen. Einer spontanen Abfrage zufolge sieht die Interessenslage folgendermaßen aus:

  • Thema Fläche 10 Personen;
  • Thema Mobilität 2 Personen;
  • Thema Regionale Produkte 6 Personen
  • Dieser Abfrage zufolge wird beschlossen sich im nächsten Verlauf auf zwei Arbeitsgruppen und die Themen Fläche, sowie regionale Produkte zu konzentrieren.
  • In einem nächsten Schritt sollen die beiden Gruppen jeweils in einem Workshop zu ihrem jeweiligen Thema zusammenkommen und ein gemeinsames Ziel und mögliche nächste Schritte definieren.

Zum Abschluss hebt Jonas Lage noch einmal die Bedeutung und Relevanz von Schwellenwerten bei der Analyse mithilfe von Indikatoren hervor. Was ist das richtige Maß? Außerdem muss bei allen Fragestellungen und Themen stets geprüft werden, worin die Besonderheit der Suffizienz liegt. Was ist das Spezifische und die Suffizienzperspektive, wenn wir über Fläche, Mobilität und regionale Produkte sprechen? Aaron Best ergänzt auf der Suche nach passenden Indikatoren nicht das bereits Etablierte aus dem Auge zu verlieren. Zahlreiche Indikatoren im Stadt-Land Kontext bewähren sich gerade in den Stadt-Land-Plus Projekten und können eventuell für die Suffizienzperspektive gewonnen werden. Im Rahmen der abschließenden Diskussion wird von einem Teilnehmer die Notwendigkeit der Priorisierung und Transparenz auf dem Weg zur Auswahl eines Indikators und hierfür Kriterien zur Auswahl genannt. Generell gilt es Transparenz bei der Auswahl von Kriterien zu gewährleisten. Es könnten auch die bereits bekannten RACER Kriterien herangezogen werden.

Den Vortrag hierzu finden Sie online.

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