Die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sind seit 2015 ein international anerkanntes Leitbild für die Nachhaltigkeit, in das sich auch die Transformation der Städte, ländlichen Räume und ihrer Wechselbeziehungen einfügt. Auch die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2016 greift die Kernindikatoren der SDGs auf.
Die SDGs umfassen wirtschaftliche, soziale und ökologische Aspekte nachhaltiger Entwicklung und setzen konkrete Unterziele für die Umsetzung der insgesamt 17 ehrgeizigen Ziele. Um sie zu erreichen, bedarf es nicht nur global, sondern auch regional in und zwischen Stadt, Umland und ländlichen Räumen einer Zusammenarbeit in politischen, wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Bereichen. Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft müssen wissen, welche Auswirkungen unterschiedliche Nachhaltigkeitswege haben können. Für Entscheidungsträger*innen sind fundierte, wissenschaftlich-basierte Informationen unerlässlich für die Abwägung der Optionen.Dies umfasst Informationen und Indikatoren um dabei zu helfen, Potenziale und Synergien zu erkennen und zu nutzen sowie Trade-offs zwischen verschiedenen SDGs zu antizipieren und zu steuern.
TrotzsubstanziellerFortschritteinunseremGrundverständnis,wieeinigeder Nachhaltigkeitszieleerreichtwerdenkönnen,fehltesaneinemintegriertenVerständnis,wieeine Vielzahl derZieleaufregionalerEbene integriert zusammenhängen underreichtwerdenkönnen. Es besteht ein hoher Bedarf für methodischen wie Erfahrungsaustausch zu den Möglichkeiten und Grenzen der Operationalisierung nachhaltiger Entwicklung in spezifischen Stadt-Land-Regionen, z. B. zur Verwendung geeigneter Indikatoren.
Die Stadt-Land-Plus-Projekteleisten mit ihren Arbeiten Beiträge dazu, diewesentlicheLückenimVerständnisnachhaltiger Entwicklung im Stadt-Land-KontextinBereichenwieGovernance,biophysikalischenProzesse(z.B.Materialflüsse)undgesellschaftlicherTransformationen zuschließen Sie bringen für ihre spezifische Fragestellungen hier neue Impulse und Erkenntnisse, die zusammen mit dem Querschnittsvorhaben zu generellen Bausteinen zusammengefasst und in die relevanten politischen Gremien eingespeist sowie mit interessierten Stakeholdern ausgetauscht werden. Dabei geht es sowohl um Beiträge zur Definition nachhaltiger Entwicklung im Stadt-Land-Kontext wie auch der Entwicklung innovativer Indikatoren.
Der Workshop für die Stadt-Land-Plus Cluster „Regionale Stoffkreisläufe“ und „Regionale Produkte“ unterstützte die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch zum Thema „Nachhaltigkeit und Leit-Indikatoren“.
Der Synthese-Workshop vertieft den Austausch der Projekte zu Konzepten und instrumentellen Ansätzen zum Beitrag der Stadt-Land-Vorhaben zu nachhaltiger Entwicklung. Weitere Infos folgen in Kürze.
Deadline Online-Konsultation: Eine Frage der Wissenschaft
Forschende sind aufgerufen, sich an der Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu beteiligen – jetzt relevante Stadt-Land-Themen einbringen und den übergreifenden Rahmen deutscher Nachhaltigkeitspolitik schärfen. Weitere Infos hier.
Der Bund möchte in Kürze eine Novelle des Raumordnungsgesetzes vorlegen und die Rahmenbedingungen für die Raumordnung gemeinsam mit den Ländern verbessern. Ziele sind die Beschleunigung der Planung auch mittels Digitalisierung sowie ein Mehr an Planungssicherheit.
Bereits in vier Jahren werde die 1,5 °C-Schwelle mit hoher Wahrscheinlichkeit zum ersten Mal überschritten. Das schränkt die Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung erheblich ein, denn der Klimawandel riskiert das Erreichen vieler Nachhaltigkeitsziele.
Im Dorfkern von Kleinzschepa in der Gemeinde Lossatal zeigten Stadt und Land was man gemeinsam erreichen kann: Über 300 Gehölze wurden von rund 50 PflanzerInnen gesetzt und zeigten damit, dass große Aufgaben nur in einer großen Gemeinschaft zu lösen sind.
Integrierte Planungen städtischer Infrastrukturen können die Anpassungsfähigkeit städtischer und ländlicher Siedlungen maßgeblich steigern. Das gute dabei: Eine klimaresiliente Entwicklung in städtischen Räumen unterstützt auch die Anpassungsfähigkeit in ländlicheren Gebieten.
15 Stadt-Land-Plus Vorhaben diskutierten Indikatoren regionaler Nachhaltigkeit aufbauend auf dem Suffizienzansatz. Bei großem Interesse am Thema wurden potenzielle Nachhaltigkeitsindikatoren identifiziert in den Bereichen Fläche, Verkehr und Regionalprodukte.
Workshops zum Querschnittsthema in Stadt-Land-Plus
Blick ins virtuelle Plenum des Workshops Nachhaltigkeit am 17. Juni 2020
Am 17. Juni 2020 fand mit etwa 100 Teilnehmenden ein erster Synthese-Workshop der Verbundprojekte statt. Im Fokus des Workshops standen die Relevanz und Anknüpfungspunkte der Projekte in Stadt-Land-Plus zum Thema "Regionale Nachhaltigkeitsziele verfolgen und Nachhaltigkeitsindikatorik". Als Input für die Diskussionen haben konkrete Beispiele aus den Verbundprojekten sowie externe Referenten des Difu und von ICLEI die Diskussion bereichert. Hintergrundinformationen mit Programm und Kurzdokumentation finden Sie hier.
Am 30. September 2020 fand ein weiterer Synthese-Workshop zum Thema „Nachhaltigkeit und Leit-Indikatoren“ für die Cluster „Regionale Stoffkreisläufe“ und „Regionale Produkte“ als Online-Workshop statt. Dieer Workshop vertiefte die Diskussion und identifizierte Schwerpunkte und Anknüpfungspunkte in den Clustern. Weitere Informationen finden Sie hier.
Die Vorhaben NACHWUCHS und CoAct führten in ihre Zugänge ein und das Querschnittsvorhaben erläuterte Ansatzpunkte, um Zwischen-/Ergebnisse der Fördermaßnahme in inter-/nationale Diskurse einzuspeisen und so regionale Nachhaltigkeitsziele auf unterschiedlichen Ebenen zu stärken. Der Umsetzungsstand unterliegt einer Berichterstattung auf internationaler und nationaler Ebene – es gibt bislang allerdings keine Berichterstattung für die regionale Ebene, da es an operationalisierten Zielen und Indikatoren mangelt. Hier wird daher mit großem Interesse auf die Stadt-Land-Plus-Arbeiten geschaut.
In der anschließenden Diskussion wurden mit Blick auf die Operationalisierung von Zielen nachhaltiger Entwicklung inhaltliche Ansatzpunkte, zentrale Herausforderungen und Ansätze für Synthesearbeiten, die durch das Querschnittsvorhaben initiiert werden könnten, diskutiert.
Die deataillierte Dokumentation der Session finden Sie unter dem entsprechenden Punkt hier.
Ciambra, A. | European SDG Voluntary Local Reviews: A comparative analysis of local indicators and data | Siragusa, A.; Proietti, P. (eds), EU Publications Office, Luxembourg, 2021 - Online