Stadt-Land-Plus Statuskonferenz 2020

Key-Visual Stadt-Land-Plus - ©iStock.com/Hallgerd
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Vernetzung und Transfer für die Forschung zu nachhaltigen Stadt-Land-Beziehungen - Über 200 registrierte Teilnehmer*innen

Unter dem Motto „Stadt-Land-Plus: Gemeinsam mehr erreichen für starke Regionen“ soll die Verknüpfung von Stadt und Land in bundesweit verschiedenen Verbundvorhaben mit Akteuren aus Wissenschaft und Praxis neu befruchtet und nachhaltig optimiert werden.

Mit der dritten Statuskonferenz zur Fördermaßnahme im Rahmen der BMBF „Leitinitiative Zukunftsstadt“ wurden insbesondere mit Blick auf die "neuen" Verbundvorhaben, die mit dem zweiten Stichtag in 2020 gestartet sind, Impulse für die Vernetzung der Akteure gegeben sowie für die Vorhaben des ersten Stichtags der erreichte Fortschritt diskutiert. Mithin stand vor allem in Themenräumen zu den thematischen Clustern die Identifikation von Synergieeffekten sowie Ansätzen für Erfahrungsaustausch und Zusammenarbeit und möglicher gemeinsamer Vertiefungsthemen im Fokus.

Das Programm der Statuskonferenz finden Sie hier.

Dokumentation Statuskonferenz 2020

Dokumentation_SLP_Statusseminar_2020.pdf (1,7 MiB)
Begrüßung und Einführung
Statuskonferenz 2020 - Dr. Vera Grimm

Grußworte

Dr. Vera Grimm, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Sie begrüßt alle Teilnehmenden der Statuskonferenz beider Stichtage, durch die Corona-Pandemie im Online-Format, und verweist auf die in den kommenden beiden Tagen anstehende internationale Konferenz zu Stadt-Land-Beziehungen („Sustainable & Resilient Urban-Rural Partnerships - URP2020“) im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

Die Statuskonferenz wird sich schwerpunktmäßig den Zwischenergebnissen der Vorhaben des 1. Stichtages widmen und den Vorhaben des 2. Stichtages ein Kennenlernen und einen Austausch in der Fördermaßnahme ermöglichen.

Frau Dr. Grimm verweist auf die neue Strategie 2020 des Forschungsprogramms für Nachhaltigkeit (FONA). Die Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ ist Teil der im November 2020 veröffentlichten BMBF-Strategie mit dem Motto „Wissen wie Zukunft geht“. Diese setzt die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) und die Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung zusammen mit der Digitalisierungsstrategie und dem European Green Deal um. Mit dieser neuen FONA-Strategie verdoppelt sich das Budget der Forschungsförderung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die nächsten fünf Jahre. Ein integraler Bestandteil ist die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu stärken und einen Innovationsschub gerade in der Post-Coronazeit zu ermöglichen.

Einführung

Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie, Querschnittsvorhaben Stadt-Land-Plus

Sie übernimmt die Moderation der Veranstaltung und lädt die Teilnehmenden unter Einbezug der Präsentationssoftware „Mentimeter“ zu einer interaktiven Abfrage ein:

  • Mit welcher Brille nehmen Sie heute an der Statuskonferenz „Stadt-Land-Plus“ teil?
  • Woher kommen Sie?
  • Nennen Sie eine wichtige Stellschraube, um Stadt-Land-Beziehungen nachhaltig zu stärken.

Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt, Querschnittsvorhaben Stadt-Land-Plus

Er erläutert, dass die 22 geförderten Verbundvorhaben vom wissenschaftlichen Querschnittsvorhaben begleitet, vernetzt  und unterstützt werden. Dabei weist er auf die Kommunikation über die Website der Fördermaßnahme (https://www.fona-stadtlandplus.de/), den Newsletter (Anmeldung unter: https://www.zukunftsstadt-stadtlandplus.de/newsletter.html), Twitter (@StadtLandPlus) und Instagram (@fona_stadtlandplus) hin.

Brauchen wir eine neue Perspektive auf Stadt-Land?
Statuskonferenz 2020 - Dr. Marta Doehler-Behzadi

Keynote

Dr. Marta Doehler-Behzadi, Geschäftsführerin IBA Thüringen
Vortragsfolien (PDF)
Hintergrundinformationen zur IBA Thüringen: https://www.iba-thueringen.de/
Film der IBA Thüringen via YouTube: https://youtu.be/_XTo1fB27KY?t=120

Frau Dr. Marta Doehler-Behzadi macht zu Beginn ihrer Ausführungen deutlich, dass die Perspektive der IBA Thüringen auf Stadt-Land-Beziehungen eine praktische und durch empirische Erfahrungen genährte Perspektive ist. Aus diesem Blickwinkel sei eine neue Perspektive auf Stadt und Land dringend notwendig. Zentrale Argumente dafür sieht sie darin, dass ländliche Räume bisher weitgehend außerhalb der Wahrnehmung seien, schrumpfenden Räumen bisher keine politische und faktische Perspektive gewährt wird und zentrale Fortschrittsaufgaben in Stadt und Land angesiedelt sind. Mit dem Verweis auf Rem Koolhaas (u. a. Urbanist und Professor an der Graduate School of Design der Harvard University) betont sie, dass Stadt ohne Land nicht zu verstehen sei und beide daher immer im Zusammenhang gedacht werden müssen.

Stadt und Land werden sich zunehmend ähnlicher. Wie dörflich ist das Dorf und wie städtisch ist die Stadt noch? Eine klare Zuordnung einer definierten industriellen oder agrarischen Lebensweise sei schwer zu treffen. Die gesellschaftlichen Modernisierungs- und Strukturwandelprozesse hätten eine Angleichung der Lebensverhältnisse in Stadt und Land herbeigeführt. Frau Dr. Doehler-Behzadi gibt zu bedenken, dass heutzutage nicht nur in den post-agrarischen Dörfern städtische Lebensweisen dominieren und Kultur längst nicht mehr nur in der Stadt verortbar sei, sondern auch Landschaften zunehmend hocheffizient gestaltet sind und somit auch die Frage gestellt werden sollte, wie natürlich die Natur sei. Henry Lefebvre (ehemals Institut d’Urbanisme in Paris) plädiert in einer These dafür, Stadt und Land hinter sich zu lassen und sie stattdessen zu unterschiedlichen urbanen Konfigurationen weiterzuentwickeln.

Frau Dr. Doehler-Behzadi fordert für eine Zukunftsbestimmung ländlicher Räume, den Blick nicht nur, wie so oft im öffentlichen Diskurs dominierend, auf Schwächen und Problemlagen zu richten, sondern auch die Fortschrittsaufgaben und das Zukunftspotenzial ländlicher Räume zu fördern.

Sie verweist im Hinblick auf die politische Topografie darauf, dass es heute gesellschaftliche Phänomene und Diskurse gäbe, die viel stärker als in der Vergangenheit von territorialen Zuschreibungen und Differenzierungen gekennzeichnet sind (bspw. „abgehängt sein“). Schlussfolgernd hält sie mit einem Zitat von Kenneth Anders und Lars Fischer (beide Büro für Landschaftskommunikation) fest, dass es für Demokratien von existenzieller Bedeutung sei raumbezogene Diskurse zu entwickeln.

Während die Internationalen Bauausstellungen lange Zeit als klassische Architekturausstellungen fungiert haben, begreifen sie sich nach Frau Dr. Doehler-Behzadi mittlerweile darüber hinaus als strukturpolitische Institutionen, die den Anspruch haben, bestehende Routinen aufzubrechen und neue Governance-Strukturen experimentell zu erforschen.

Drei zentrale praxisorientierte Themenbereiche der IBA Thüringen sind folgende: Leergut umbauen, Selbstland aufbauen und Provinzmoderne neu bauen. Exemplarisch stellt Frau Dr. Doehler-Behzadi den „Eiermannbau Apolda“ vor, in dem die Geschäftsstelle der IBA Thüringen ihren Sitz hat und eine Kulturszene vor Ort fördern möchte. Sie verweist auf weitere Projekte im ländlichen Raum u.a. in der Region Schwarzatal (Aktivierung der Tradition der Sommerfrische, Sommernutzung eines Gebäudes) oder den Bahnhof Rottenbach (Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes, Gründung eines Bahnhofladens). Als zentrale künftige Aufgabe sieht Frau Dr. Doehler-Behzadi die Auseinandersetzung mit neuen Formen der landwirtschaftlichen Produktion.

Kommentierung aus Wissenschaft und Praxis

Aus Perspektive der Stadt Elsdorf, die unter maßgeblichem Einfluss der naheliegenden Metropolregion Köln steht, ist der Dialog zwischen Stadt und Land sehr bedeutend in der kommunalen Planungspraxis, so Dennis Meußen, Abteilungsleiter Bauaufsicht/Stadtplanung Stadt Elsdorf (NACHWUCHS). Die Kommunikation zwischen Stadt und Land müsse gestärkt werden, was jedoch nicht zu Lasten der Eigenständigkeit kleinerer Kommunen gehen dürfe.

Dr. Patricia Schläger-Zirlik (ReProLa), Vertreterin der Metropolregion Nürnberg, bekräftigt die Argumente und Forderung des Impulsvortrages, die Dichotomie zwischen Stadt und Land zu überwinden. Um die moderne Lebenswirklichkeit der Menschen zu erfassen, versuche die Metropolregion, Polyzentralität in den Fokus zu stellen und Verflechtungsbeziehungen zu stärken.

Prof. Dr. Jörg Dettmar (NaTourHuKi), Technische Universität Darmstadt, merkt an, dass die wissenschaftliche Sichtweise wie auch der öffentliche Diskurs fast ausschließlich urban seien. Problematisch sei, dass der Wissenserwerb, z.B. an Universitäten, in der Regel in urbanen Kontexten stattfindet und das vermittelte Wissen stark von diesem geprägt ist. Er sieht den dringenden Bedarf „einer neuen Erzählung des ländlichen Raums“ – und zwar eine, die aus dem ländlichen Raum selbst stammt.

Prof. Dr. Jens Tränckner (Prosper-Ro), Universität Rostock, greift den Gedanken seines Vorredners auf und sieht die Notwendigkeit, Bildungseinrichtungen auf höherer Ebene zukünftig auch im ländlichen Raum zu verankern. Denn ohne einen ernsthaften Willen und Mut, Strukturen zu verändern, werde es zu keiner neuen Betrachtungsweise auf Stadt und Land kommen können.

Arbeitssession 1: Dynamische Wohnungsmarktregionen – Strategisches Flächenmanagement entwickeln
Impressionen von 123comics zum Thema "Dynamische Wohnungsmarktregionen"
Impressionen von 123comics zum Thema "Dynamische Wohnungsmarktregionen"

Moderation: Lutke Blecken, Institut Raum & Energie

Leitfragen:

  • Wie lässt sich die Befriedigung der Wohnraumbedarfe mit einer flächensparenden Siedlungsentwicklung vereinbaren?
  • Welche Ansätze/Instrumente können helfen, dabei mit Unsicherheiten in der Entwicklung umzugehen?
  • Wie kann man Interessenkonflikte zwischen den kommunalen Partnern ausgleichen?
  • Welche Bedeutung haben Konflikte zwischen Landwirtschaft und Siedlungsentwicklung?
  • Wie werden räumliche Auswirkungen von Strukturveränderungen erfasst und für eine zukunftsfähige Freiraum-, Dorf- und Stadtentwicklung reflektiert?
  • Welche Besonderheiten müssen Governancestrukturen berücksichtigen und welche Akteure müssen eingebunden werden?

Projekte und Inputgebende:

DAZWISCHEN - Zukunftsorientierter Strukturwandel im Rheinischen Revier

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Stefan Greiving, Technische Universität Dortmund

Das Verbundvorhaben „DAZWISCHEN“ setzt sich mit den Herausforderungen und Chancen der raumgreifenden Strukturveränderungen im Rheinischen Revier aufgrund des Kohleausstiegs aus-einander. Strukturveränderungen sollen benannt, ihre teilräumlichen Ausprägungen projiziert und dabei Unsicherheiten über Szenariokorridore Rechnung getragen werden. Ein Rauminformations-system als Evidenzgrundlage und Monitoringtool werden bereitgestellt und Handlungsstrategien für ein nachhaltiges Landmanagement kooperativ abgeleitet. In einem multihierarchischen Gover-nance- und Analyseansatz werden drei Ebenen – Stadt Düren, Kreis Euskirchen und Region Rhei-nisches Revier – integriert. Herr Prof. Dr. Greiving merkt an, dass durch eine Kooperation mit dem schulischen Netzwerk „Jugend gestaltet den Strukturwandel“ mehrere Schulen in der Region mit großem Engagement beteiligt werden sollen und dadurch die Einbeziehung einer jungen Zielgruppe ermöglicht wird.

Interko2 – Integriertes Wohnflächenkonzept in großstädtischen Wachstumsräumen unter Beachtung des weiterentwickelten Kooperationsraumansatzes

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Dr. Annedore Bergfeld, Leibniz-Institut für Länderkunde

Das Projekt „Interko2“ erarbeitet mit einem breiten Beteiligungsansatz in der Region um Leipzig und Halle ein kooperatives integriertes Wohnbauflächen-Entwicklungskonzept. Der Mangel von preisgünstiger Wohnfläche in den Großstädten und der Siedlungsdruck im Umland spielen dabei eine Rolle. Der bisherige Beteiligungsprozess (Befragungen und Szenarien-Workshops gemeinsam mit dem Vorhaben „StadtLandNavi“) verdeutliche, dass sich viele Bürgermeister*innen einer in-tensiveren Innenentwicklung zwar bewusst seien und Folgekosten der Siedlungsentwicklung ent-scheidungsbestimmend wirken, die Notwendigkeit einer Reduzierung der Flächeninanspruchnahme jedoch eher als nachrangig bewertet werde, so Frau Dr. Bergfeld. Langfristig wäre es daher not-wendig, für einen nachhaltigen Umgang der Ressource Fläche zu sensibilisieren.Derzeit führt „Interko2“ eine Unternehmensbefragung zu Themen der Wirtschaftsentwicklung und des Strukturwandels sowie eine Befragung zur Wohnbauflächenentwicklung in der Region durch. Erste Ergebnisse des Landkreises Leipzig zeigen auf, dass das Wohnbauflächenpotenzial der Standorte mit guter Daseinsvorsorgeausstattung und Verkehrsanbindung nicht annähernd ausge-schöpft wird. „Interko2“ generiert zudem Trendaussagen zur Bevölkerungsentwicklung als Grund-lage für detaillierte Wohnbedarfsprognosen und zur Bewertung der verfügbaren Flächen unter raumordnerischen und umweltplanerischen Aspekten, um Präferenzorte ableiten zu können.

NACHWUCHS - Nachhaltiges Agri-Urbanes zusammenWachsen

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Theo Kötter, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Das Verbundvorhaben „NACHWUCHS“ in der Projektregion Köln/Rhein-Erft-Kreis strebt ein nach-haltiges agri-urbanes Zusammenwachsen an. Das dynamische Wachstum und der Strukturwandel im Rheinischen Revier führen zu zunehmenden Flächenbedarfen, -konkurrenzen und -konflikten vor allem in Bezug auf wertvolle landwirtschaftliche Flächen. „NACHWUCHS“ analysiert und beur-teilt Siedlungspotenzialflächen durch erarbeitete Szenarien, ein agri-urbanes Raumbild und ein auf den Sustainable Development Goals basiertes Indikatorenset mit 20 Indikatoren. Die Grundlagen-daten werden auf einer gemeinsamen GIS-Plattform gesammelt und den Anwender*innen zur Verfügung gestellt. Der Raumbild-Prozess wird in Workshops durch Raumkategorien, einem Raumbildspiel und einem gegründeten Raumbildforum gemeinsam erarbeitet. Herr Prof. Dr. Kötter betont die hohe Relevanz von Kooperation und Kommunikation für eine erfolgreiche Etablierung des Projekts und die Bedeutung von gemeinsamen Planungsstandards. Zentral sei auch das Auf-zeigen von Best Practice Beispielen. „NACHWUCHS“ schreibt daher einen studentischen Wettbe-werb aus, der sich mit dem Thema Bauen im ländlichen Raum und neuen Wohnformen an ausge-wählten Standorten innerhalb der Projektregion auseinandersetzt und so die Innovationsfähigkeit der Studierenden für neue Impulse nutzen möchte.

NEILA - Nachhaltige Entwicklung durch interkommunales Landmanagement

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Thorsten Wiechmann, Technische Universität Dortmund

„NEILA“ etabliert ein nachhaltiges und interkommunales, nicht nur fiskalisches Lasten-Nutzen-Ausgleichssystem in Form eines virtuellen Ausgleichpools in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (rak-Region). Die vor 25 Jahren gegründete rak-Region weist eine hohe Dynamik im Hinblick auf Siedlungsentwicklung und kommunalpolitische Zusammenarbeit auf. „NEILA“ wird von einer Len-kungsgruppe, einem Fachbeirat und verschiedenen Dialogformaten begleitet. Neben dem Kriteri-enkatalog zur Bewertung von potenziellen Entwicklungsflächen sei das Raumentwicklungsmonito-ring, das regionale Daten georeferenziert aufbereitet (GIS) und zur Entscheidungsunterstützung Verwendung finden wird, ein wichtiger Meilenstein, so Prof. Dr. Wiechmann. Aktuell wird mithilfe messbarer Indikatoren zur Flächenbewertung in einem kommunalen Abstimmungsprozess ausge-handelt, welche Flächen wann und für welchen Zweck zur Verfügung stehen. Die Ergebnisse wer-den in das Siedlungsentwicklungskonzept einfließen. Im weiteren Verlauf wird an der Entwicklung von Ausgleichsmechanismen zur Verteilung von Nutzen und Lasten gearbeitet. Herr Prof. Dr. Wiechmann merkt an, dass der zentrale Konflikt der Region keineswegs ein Stadt-Land-Konflikt sei, sondern vielmehr einer zwischen Flächendruck und Wohnraummangel sowie den Widerstän-den der Öffentlichkeit gegen eine hohe Bebauungsdichte.

StadtLandNavi - Kulturlandschaft mit strategischer Navigation ressourcenschonend managen

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Dr. Thomas ZimmermannHafenCity Universität Hamburg

„StadtLandNavi“ entwickelt ein Stadt-Land-Managementtool für ein nachhaltiges ressourcenscho-nendes Landmanagement. In einem gesamträumlichen Konzept werden die Wohnbauflächenent-wicklung und die Kulturlandschaftsgestaltung betrachtet. Eine Besonderheit ist der Ansatz, dass ganz bewusst von einer „unsicheren“ Zukunft mit variablen Entwicklungsrichtungen ausgegangen wird. „StadtLandNavi“ entwickelt dafür vier Szenarien. Diese basieren auf Raumstrukturbildern, die sowohl die Flächenentwicklung (Wachstum vs. Schrumpfung) als auch die angestrebte Land-nutzung (dispers vs. flächensparend) berücksichtigen. In Workshops werden die Raumstrukturbil-der mit Vertreter*innen der Städte und Gemeinden diskutiert und ein gemeinsamer Austausch gefördert. Schlussfolgernd betont Herr Dr. Zimmermann, dass ein kooperatives Landmanagement nur mithilfe eines andauernden, dynamischen Prozesses erreicht werden könne und gewachsene Kooperationen eine größere Rolle spielten als die Zuordnungen zu administrativen Einheiten oder analysierte raumstrukturelle Verflechtungen. Im weiteren Verlauf wird angestrebt, Fragestellun-gen des Landmanagements in teilräumliche Kooperationen zu integrieren und Handlungsmöglich-keiten aufzuzeigen.

Arbeitssession 2: Regionale Stoffkreisläufe – Durch Recycling Wertschöpfung erhöhen
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Stoffkreisläufe"
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Stoffkreisläufe"
Statuskonferenz 2020 - Dr. Axel Zentner

Moderation: Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt

Leitfragen:

  • Welche Praxispartner*innen sind bei der Etablierung eines regionalen Stoffkreislaufes zu beteiligen?
  • Mit welchen Ansätzen können Regionen ihre Möglichkeit abschätzen sich selbst zu versorgen?
  • Wie kann die Bevölkerung bei der Entwicklung von Recycling-Lösungen beteiligt werden?
  • Wie sichert und misst man Auswirkungen auf eine nachhaltige Landnutzung?

Projekte und Inputgebende:

CoAct - Integriertes Stadt-Land-Konzept zur Erzeugung von Aktivkohle und Energieträgern aus Restbiomassen

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Dr. Korbinian Kaetzl, Universität Kassel

„CoAct“ nutzt Restbiomasse aus dem Bodenseekreis zur Herstellung von Aktivkohle, die u.a. zur Abwasserreinigung in Kläranlagen eingesetzt werden kann. Projektziel sind übertragbare integrierte Verwertungskonzepte zur Herstellung von Aktivkohle und regenerativer Energieträger. Die potenziell verfügbare Biomasse aus der Landschaftspflege in der Region wird auf ungefähr 8.500 Tonnen pro Jahr geschätzt. Untersuchungen aus „CoAct“ bestätigen die gute Filterfunktion von Aktivkohle aus verarbeiteter Restbiomasse. Diese ist vergleichbar mit der konventionellen Aktivkohle. Für die Untersuchungen wurde Wasser mit einer Menge von 40 mg Schmerzmittel kontaminiert. Aktivkohle kann bis zu 90% des Stoffs filtern, wobei bestimmte Restbiomassen im Test fast ebenso gut abschneiden, bspw. Streuwiesenmaterial. Mithilfe der Lagerungsfähigkeit von Restbiomassen kann ein ganzjähriger Einsatz des Materials gewährleistet werden. Die technische Umsetzung funktioniert regionsunspezifisch. Voraussetzung für eine gute Übertragung in andere Regionen ist eine gute Kooperation zwischen Stadt und Land. Für eine Reduzierung der Zielkonflikte, z. B. zwischen den Belangen der Biodiversität und der Energieerzeugung, erstellt „CoAct“ eine Entscheidungsmatrix. Bei der Ökobilanzierung werden die jeweiligen Transportmittel und Streckenanteile berücksichtigt.

INTEGRAL - Integriertes Konzept für mineralische Abfälle und Landmanagement zur nachhaltigen Entwicklung von Stadt-Land-Nutzungsbeziehungen

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Dr. Axel Zentner, Technische Universität Dresden

„INTEGRAL“ untersucht die Potenziale der Wiederverwertung von Baumaterialien aus dem Abriss im Landkreis Meißen. Ziel ist der Wiedereinsatz und im Idealfall die Deckung von Bedarfen an Baumaterialien im städtischen Umland von Dresden. Eine Herausforderung zu Beginn des Vorhabens ist die Identifizierung von Akteuren in der Region. „INTEGRAL“ verfolgt die Konzeption einer Bewertungsmatrix für die Wiederverwertung von Baumaterialen. Wichtiges Merkmal der Bewertung sind die Transportwege. Das Vorhaben greift zudem Aspekte der Akzeptanz zur Nutzung von wiederverwerteten Baumaterialien auf. „INTEGRAL“ versucht die Akzeptanz in der Region für den Wiedereinsatz von Baumaterialen zu steigern und Bedingungen für Märkte zum Handeln zu bestimmen. Auf die Publikumsfrage, welche Rolle die Stadtverwaltung bei der Beschaffung von Materialien einnehme, wird den öffentlichen Ausschreibungen als Handlungsinstrument eine wichtige Rolle zugeschrieben.

reGIOcycle - Vermeidung, Substitution und nachhaltige Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen im Stadt-Land-Kontext am Beispiel der Region Augsburg

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Laura Jantz-Klinkner, Trägerverein Umwelttechnologie-Cluster Bayern e.V. und Maic Verbücheln, Deutsche Institut für Urbanistik

„reGIOcycle“ hat zum Ziel, das Management regionaler Wertschöpfungsketten und Stoffströme in der Region Augsburg zu verbessern. Das Individualverhalten beim Umgang mit Abfällen soll ressourceneffizient angepasst werden. Das Vorhaben wird von verschiedenen Leitthemen strukturiert. Hierzu gehört die Etablierung von Mehrweglösungen im Sinne von „Low Waste City“- und Stadt-Land-Konzepten. Die Untersuchung der Agrarpotenziale als Basis zur Herstellung von nachhaltigem Plastik in der Region ist ein weiteres Leitthema. Unter dem Begriff „Stadtmarkt“ wird die Konzeptentwicklung eines Citizen Innovation Lab verfolgt. Als Beispiel eines regionalen Kreislaufes zur Optimierung wird der Bioabfall herangezogen. Eine Analyse hat ergeben, dass 1 bis 2% der Bioabfälle in Augsburg aus „Störmaterial“ bestehen. Hierunter sind Kunststoffe und andere Materialen zu verstehen, die nicht zersetzt werden können. „reGIOcycle“ identifiziert Großwohnanlagen als Brennglas dieses Problems. Deswegen fokussiert das Vorhaben praxisnah auf die Bewusstseinsbildung in diesen Bestandsgebieten. Auch Störstoffdetektoren sollen eingesetzt werden. Bei der Quartiersplanung in Neubaugebieten soll eine frühzeitige Abfallerfassung zu Verbesserungen führen. Auf die Publikumsfrage, ob der technologische Detektoren-Einsatz eine Auswirkung auf das Verhalten der Bewohner*innen habe, wird auf entsprechende Studien verwiesen, denen zufolge eine positive Verhaltensänderung deutlich wird – bei „reGIOcycle“ sei dies aber noch Teil der laufenden Forschung.

WieBauin - Wiederverwendung Baumaterialien innovativ

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Prof. Dr. Hans-Joachim Linke, Technische Universität Darmstadt

„WieBauin“ entwickelt neue Herangehensweisen und Instrumente, um das Stoffstromsystem von Baumaterialien und Bauteilen zwischen Stadt und Land zum beiderseitigen ökologischen und ökonomischen Vorteil zu gestalten. Als besondere Herausforderung gestaltet sich die Schaffung eines Marktes für wiederverwertbare Materialien in der Region. „WieBauin“ vernetzt hierfür relevante Akteure und setzt auf eine breite Öffentlichkeitsarbeit mit Bauherren, Eigentümerschaft und Architekten sowie dem Handwerk. Die Wiederverwendung von Baustoffen soll Bürger*innen als eindeutige Handlungsoption vermittelt werden. Hierfür entwickelt das Vorhaben eine Aktivierungs- und Unterstützungsstrategie. Für die Initiierung der Prozesse ist die kontinuierliche Bereitstellung von Informationen wichtig. Es wird vorgeschlagen, ein Beratungsangebot bei der städtischen Behörde anzusiedeln. Überdies hinaus sind Weiterbildungsmöglichkeiten für die Aufklärung und Sensibilisierung relevant.

Arbeitssession 3: Regionale Gerechtigkeit – Interessen zwischen Stadt und Land ausgleichen
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Gerechtigkeit"
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Gerechtigkeit"

Moderation: Katrin Fahrenkrug, Institut Raum & Energie

Leitfragen:

  • Wodurch zeichnet sich ein gerechter Interessenausgleich aus?/ Ab wann betrachtet man einen Interessenausgleich als fair?
  • Wie können ökonomische Steuerungsmaßnahmen zur Erreichung des Ziels einer effizienten Beschränkung der Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen beitragen?
  • Welchen Blockaden und Potenzialen für regionale Transformationsprozesse sollte besonderes Augenmerk gelten?
  • Wie kann ein abgestimmtes sektorales Konzept zu einem allgemeinen Interessenausgleich beitragen?

Projekte und Inputgebende:

NaTourHuKi - Nachhaltiges Tourismuskonzept für Hanau und den westlichen Teil des Main-Kinzig-Kreises im Kontext des Regionalparks RheinMain

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Dr. Inga Bolik, Technische Universität Darmstadt

Im Regionalpark RheinMain (Kinzigtal) setzt das Verbundvorhaben „NaTourHuKi“ den Fokus auf regionale Erholungs- und Tourismusangebote und deren Infrastrukturen. Frau Dr. Bolik erläutert, dass ein nachhaltiger regionaler Tourismus Katalysator für einen allgemeinen Interessenausgleich zwischen Stadt und ländlichem Raum sein kann und Lösungsansätze für Flächennutzungskonflikte bietet. Besondere Konflikte bestehen in dem Projektgebiet aufgrund der vorhandenen Schutzgebiete, des attraktiven Siedlungs- und Kulturraumes, Verkehrsinfrastrukturen, der Siedlungsentwicklung insbesondere im Zusammenhang mit Flächen für Logistik und der steigende Bedarf an regionalen Tourismus- und Erholungsangeboten. „NaTourHuKi“ zielt darauf ab, auf Basis der Auswertungen gemeinsam mit Stakeholdern eine nachhaltige Tourismusstrategie samt Kooperationsstruktur mit den beteiligten Akteuren zu entwickeln. Dafür werden aktuell die beteiligten Kommunen in Workshops und durch Interviews eingebunden.

ReGerecht - Integrative Entwicklung eines gerechten Interessensausgleichs zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Thomas Weith, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

Das Verbundprojekt „ReGerecht“ erarbeitet und implementiert integrative und systemorientierte Lösungen für einen gerechten Interessensausgleich zwischen Stadt, städtischem Umland und ländlichem Raum für landbasierte Nutzungsansprüche vorrangig im Stadt-Land-Raum Schwerin. Inhaltlich liegt der Fokus der transdisziplinären Arbeit auf der Steuerung der Wohnbaulandentwicklung, Stadt-Land-Verflechtungen, Landnutzungskonflikte und Lösungsstrategien, Energiewende, Ökosystemleistungen, Digitalisierung und Bodenbevorratung. Diese Themen werden im Kontext von (regionaler) Gerechtigkeit beleuchtet. Herr Prof. Dr. Weith weist auf die Notwendigkeit der Ausdifferenzierung von Gleichwertigkeit und Gerechtigkeit hin, denn der Gerechtigkeitsdiskurs lasse sich nicht allein auf Gleichwertigkeit reduzieren. In der Literatur werden drei Gerechtigkeitsdimensionen diskutiert: Institutionelle, distributive und Tauschgerechtigkeit sowie Kombinationsformen in jeweils räumlicher und zeitlicher Differenzierung. Wichtig sei dabei, dass es um individuelle Eigenschafts- und Ermöglichungszuordnungen sowie gesellschaftliche Zielorientierung geht, als Bewertungsgrundlage für Handeln sowie Anwendung auf konflikthafte Situationen. „ReGerecht“ analysiert dafür u.a. die regionalen Akteure und Konflikte, Stadt-Umland-Beziehungen (Verständnis des Stadt-Land-Nexus), bestehende regionale Konzepte und entwickelt Modelle und Konzepte des gerechten Ausgleichs. Das wissenschaftliche Interesse an dem Thema Gerechtigkeit in „ReGerecht“ gilt es nun in den einzelnen Themenfeldern in den praktischen Austausch zu bringen.

SUSTIL - Szenarien zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Stadt und Landkreis Lüneburg: Implikationen für die Steuerung von Landnutzung


Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Jacob Hörisch, Leuphana Universität Lüneburg und Frederike von der Lancken, Landkreis Lüneburg

Das Verbundprojekt „SUSTIL“ untersucht, welche Szenarien und Interessenskonflikte sich bezüglich der Landnutzung in Stadt und Landkreis Lüneburg aus der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene ergeben und welchen Beitrag Steuerungsinstrumente zur Landnutzung leisten können. In der Projektregion Lüneburg bestehen bezüglich der Inanspruchnahme von Land Wechselwirkungen und Interessenskonflikte zwischen unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Frau von der Lancken betont aus Sicht der Praxispartner*innen, dass der transdisziplinäre Ansatz als Chance für eine nachhaltige Landnutzung in heterogenen Projektregionen gesehen wird. Herr Prof. Dr. Hörisch berichtet von einer durchgeführten bevölkerungsrepräsentativen Befragung zu Ansprüchen an die Ressource Land und deren Steuerung. Einen hohen Stellenwert der Flächennutzung habe in der Bevölkerung „Wohnraum“ und „Umweltschutz“ eingenommen, im Gegensatz zu „Wirtschaft“. Der Bevölkerung scheinen vor allem folgende Kriterien der Steuerung notwendig: „Durchführbarkeit“, „Verlässlichkeit“ und „Langfristigkeit“. Herr Prof. Dr. Hörisch merkt an, dass der Bevölkerung der Aspekt „Gerechtigkeit“ weniger wichtig erscheint.

VorAB - Vorsorgend handeln – Avantgardistische Brückenansätze für nachhaltige Regionalentwicklung

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Dr. Christine Katz, diversu und Prof. Dr. Uta von Winterfeld, Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie

Im Stadt-Land-Bereich Lübeck untersucht das Verbundvorhaben „VorAB“ strukturelle Hindernisse einer interkommunalen Zusammenarbeit und erforscht Potenziale avantgardistischer Ansätze für nachhaltige Regionalentwicklung in den Transformationsfeldern Wald-, Energie- und Landwirtschaft. Dabei werden im Kontext von Stadt-Land-Beziehungen Gerechtigkeits-, Demokratie- und Bewertungsprobleme identifiziert. Frau Prof. Dr. von Winterfeld unterscheidet zwischen (Un-)Gerechtigkeiten im Großen (globaler Zwang?) und im Kleinen (regionale Spielräume?). Daher legt „VorAB“ ein besonderes Augenmerk auf deren Verhältnis. Herr Sturm erläutert den Ansatz von „VorAB“ in Bezug auf das Transformationsfeld Wald am Beispiel des Waldkonzepts Lübeck mit einer naturnahen Waldwirtschaft.

Arbeitssession 4: Regionale integrierte Siedlungsentwicklung – Effiziente Flächennutzung stärken
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale integrierte Siedlungsentwicklung"
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale integrierte Siedlungsentwicklung"

Moderation: Dr. Uwe Ferber, StadtLand GmbH

Leitfragen:

  • Wie können innovative Ausgleichsmaßnahmen sowohl die Qualifizierung der Freiraumnutzung als auch eine abgestimmte Siedlungsentwicklung erreichen?
  • Welchen Beitrag kann die Bewertung von Ökosystemleistungen für eine effiziente Flächennutzung leisten und wie kann sie dauerhaft verankert werden?
  • Wie können Governancestrukturen mit Ansätzen des kooperativen betrieblichen Umwelt- und Transportmanagements kombiniert werden?
  • Mit welcher Idee können die verantwortlichen Akteure für den Dreiklang Flächenmanagement, Nachhaltigkeit und interkommunale Kooperation sensibilisiert werden?

Projekte und Inputgebende:

KoOpRegioN - Kommunale Kooperationsoptionen für die nachhaltige Flächennutzung in der Region Nordschwarzwald

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Martina Leucht, EIFER - Europäisches Institut für Energieforschung

„KoOpRegioN“ sensibilisiert die verantwortlichen Akteure für den Dreiklang aus Flächenmanagement, Nachhaltigkeit und interkommunaler Kooperation in der Region Nordschwarzwald. Das Vorhaben muss sich hierbei mit dem historisch schwierigen Verhältnis zwischen Stadt und Umland und der schwierigen Finanzsituation der Stadt Pforzheim auseinandersetzen. Das Umland sieht sich als „Speckgürtel“, interkommunale Ansätze sind in der Vergangenheit in Bezug auf interkommunale Gewerbegebiete und das Gewerbeflächenmanagement der Stadt Pforzheim nicht nachhaltig gewesen. Mit „KoOpRegioN“ übernimmt der Regionalverband Nordschwarzwald (RV NSW) als ein wichtiger Praxispartner die Initiative. Es wird ein „offener“ Projekt-Ansatz verfolgt: Der Forschungsgegenstand eines „Integrativen Nachhaltigen Gewerbeflächenmanagements (INGFM)“ im Sinne einer gemeinsamen Governance-Strategie zur Auswahl und Nutzung möglicher interkommunaler Gewerbeflächen wird im Projektverlauf immer weiter konkretisiert. Dabei werden integrative Nachhaltigkeitskonzepte, wie IKONE der Helmholtzgemeinschaft und ergänzend Ansätze um ISO, DGNB, DifU und die Bertelsmann Stiftung sowie Konzepte bzw. Standardisierungsprozesse im Bereich nachhaltiges Flächenmanagement angewendet. Die Instrumente, Maßnahmen und Entscheidungshilfewerkzeuge für eine Strategie, auch als Input für unterstützende „Policy-Packages“, werden transdisziplinär in einem Co-Creation Prozess („Experimentier-Raum“) gemeinsam identifiziert, diskutiert und im Rahmen einer „Community of Practice“ (CoP) evaluiert.

Logist.Plus - Ressourcenschutz durch Logistik Plus

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Prof. Dr. Kim Philip Schumacher, Universität Osnabrück

„Logist.Plus“ verfolgt das Ziel, eine langfristig tragfähige regionale Entwicklung unter Einbeziehung der Interessen der Logistikbranche, der Kommunen sowie der Ziele einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung und des Bodenschutzes zu ermöglichen. So soll der Flächenbedarf der Logistikbranche mit Nachhaltigkeitszielen in Einklang gebracht werden. Dabei werden übergreifende Governancestrukturen mit Ansätzen des kooperativen betrieblichen Umwelt- und Transportmanagements verknüpft. Kooperatives betriebliches Umwelt- und Transportmanagement soll durch Digitalisierung vorangetrieben werden. „Logist.Plus“ zielt auf die flächeneffiziente Gestaltung von Logistikprozessen durch Synergien in der gemeinsamen Flächennutzung durch verschiedene Unternehmen. Hierdurch soll darüber hinaus eine ökologische Optimierung der Standortwahl und –gestaltung, die Schonung von Böden hoher Qualität, die Verminderung der Flächenversiegelung und Reduzierung von Energiebedarf und Emissionen durch Etablierung energetischer Nachbarschaften sowie die Senkung lokaler und globaler Klimaemissionen durch Transportsynergien erreicht werden. Folgende Ergebnisse werden erarbeitet:

  • Instrumente zum Abbau von Landnutzungskonflikten und zur Stärkung der Kooperation zwischen Akteuren in Stadt, Stadtumland und ländlichen Räumen,
  • Konzeption von nachhaltigen Geschäftsmodellen als Grundlage für eine Kooperation im Arbeitsfeld Logistik zwischen Kommunen und Unternehmen,
  • Entwicklung von Szenarien für regionale Flächennutzungsstrukturen und Ableitung von Handlungsempfehlungen.

Prosper-Ro - Prospektive synergistische Planung von Entwicklungsoptionen in Regiopolen

Vortragsfolien (PDF) | Link zum Projekt
Dr. Dr. Dietmar Mehl und Dr. Tim G. Hoffmann, biota-Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH

„Prosper-Ro“ setzt auf Ökosystemleistungen als zentrale Säule der übergreifenden Bewertung von Landschaftsveränderungen. Eine Bewertung mit dem Konzept der Ökosystemleistungen kann den Widerspruch zwischen ökonomischer Bewertung der handelbaren Nutzungsaspekte und der normativen Regelung zur Sicherung nicht handelbarer Funktionen für das Gemeinwohl auflösen. Dies kann auf Ebene der Bauleitplanung (und der damit gekoppelten Landschaftsplanung) gelingen. „Prosper-Ro“ entwickelt ein GIS-Entscheidungsunterstützungssystem (GISEUS), welches

  • Lösungen für die sektorenübergreifende, integrale Entwicklung von großen Städten und ihrem Umland im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit der Ressource „Land“ (i. w. S.) anbietet,
  • bei einer sektorenübergreifenden Nutzung einen einheitlichen Bewertungsmaßstab der Ressource Land ermöglicht,
  • Abhängigkeiten/trade-offs (allumfassende Maximierung von Nutzen und Leistungen nicht möglich; immer auch gegenläufige Entwicklungen) sichtbar macht,
  • räumliche und zeitliche Dimensionen, auch für die Analyse und ökonomische Bewertung von Daten (systemhafte Denkweise, raumübergreifend – z. B. nach Gewässereinzugsgebieten) einbezieht,
  • Szenariobetrachtungen in Abhängigkeit geplanter Flächennutzungen und dabei möglichst in allen Raum- bzw. Systemebenen entsprechende Auswertungen als Grundlage von Planungsprozessen ermöglicht und
  • für eine areal- und funktionsbezogene Planung Wechselwirkung von Flächennutzung und resultierenden Prozessen/ Flüssen (spätere Anwendung durch Praktiker*innen) unterstützt.

RAMONA - Stadtregionale Ausgleichsstrategien als Motor einer nachhaltigen Landnutzung


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Prof. Dr. Frank Lohrberg, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

„RAMONA“ setzt an der Schnittstelle Freiraumnutzung/Ausgleichsmaßnahmen und Siedlungsentwicklung an. Durch kommunale Vorsorge, interkommunale Kooperation und regionale Leitplanken sollen Kompensationsmaßnahmen effektiv zur Qualifizierung des regionalen Freiraums, insbesondere zum Aufbau von Biotopverbund oder Grüner Infrastruktur, beitragen. Kompensationsmaßnahmen sollten gezielt regional abgestimmte Freiraumstrukturen unterstützen und somit indirekt einen Beitrag zur Steuerung der Siedlungsentwicklung leisten. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass das gestaffelte Grundprinzip der Eingriffsregelung, daher Vermeidung, Verminderung, Ausgleich, Ersatz, ein möglichst eingriffsnahes Vorgehen erfordert und damit einen flexiblen Einsatz von Kompensationsmaßnahmen zugunsten einer generellen Qualifizierung von Freiräumen und im Hinblick auf die Stadtentwicklung einschränkt. Ein Transfer von Kompensationsmaßnahmen in andere Örtlichkeiten, insbesondere andere Kommunen, wird abgelehnt. Gleichwohl hat „RAMONA“ Potenziale erkannt, die es erlauben, Kompensationsmaßnahmen mit Mehrwert für die räumliche Qualifizierung auszugestalten. Bis zu 40% des Ausgleichsvolumens könnten flexibler im Raum zugunsten anderweitiger Qualifizierungsmaßnahmen, wie der Biotopvernetzung, eingesetzt werden. Dies gilt auch für Kompensationsmaßnahmen aus der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung sowie für Maßnahmen des besonderen Artenschutzes. „RAMONA“ hat darauf aufbauend zwei Prinzipien für eine Kompensation mit Mehrwert identifiziert:

  • Die Kommune – nicht die Region – ist die geeignete Handlungsebene für eine gelungene Kompensation. Die Kommunen müssen dazu aber eine vorsorgende Kompensationspraxis entwickeln, statt nachsorgend zu agieren.
  • Insbesondere für die planexterne Kompensation bedarf es kommunenübergreifender Kooperationen und regionaler Leitplanken.
Arbeitssession 5: Regionale Produkte – Nachhaltige Landnutzung etablieren
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Produkte"
Impressionen von 123comics zum Thema "Regionale Produkte"

Moderation: Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt

Leitfragen:

  • Wie können die für regionale Produkte erforderlichen Flächen und deren nachhaltige Nutzung gesichert werden?
  • Inwieweit können bestehende Kooperationsstrukturen genutzt werden oder müssen neue spezifische Strukturen aufgebaut werden?
  • Mit welchen Ansätzen lässt sich Marktorientierung und nachhaltige Landnutzung vereinbaren?
  • Wie wirken sich Bildungsangebote auf das Engagement der regionalen Akteure aus?
  • Wie können Flächeneigentümer*innen und Landwirte zur Mitwirkung gewonnen werden?

 Projekte und Inputgebende:

KOPOS - Neue Kooperations- und Poolingmodelle für nachhaltige Landnutzung und Nahrungsversorgung im Stadt-Land-Verbund

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Sebastian Rogga, Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

„KOPOS“ untersucht die Rolle von Kooperations- und Poolingmodellen (KPM) für die Regionalisierung der Lebensmittelproduktion und Unterstützung der Regionalentwicklung. In vielen dynamischen Wachstumsregionen trifft die steigende Nachfrage nach regionalen Nahrungsmitteln auf einen hohen ökonomischen Druck. Bei teils schwach ausgeprägten regionalen Strukturen ist oft ein Höfesterben die Folge. Der KPM-Ansatz von „KOPOS“ bezeichnet ein planvolles Zusammenwirken verschiedener Akteure im regionalen Ernährungssystem sowie eine zweckvolle Bündelung von Ressourcen. Zwei Handlungsfelder werden besonders hervorgehoben: Flächenzugang/-sicherung in der Region Berlin-Brandenburg sowie kurze Wertschöpfungsketten in der Region Freiburg i.B. verknüpft mit Nachhaltigkeitsbewertungen. Neben der Erfassung bestehender KPM-Ansätze in den Modellregionen werden neue Ansätze unter Berücksichtigung der regionalen Anforderungen konzipiert und, wo möglich, implementiert.

Mit dem Wissen zum Höfesterben wird aus dem Publikum die Frage gestellt, ob Genossenschaften im Breisgau eine Alternative darböten. Kleine Höfe zeigen Interesse an Genossenschaften aber auch am breiten Spektrum anderer Organisationsformen der Resilienz.

OLGA - Optimierung der Landnutzung an Gewässern und auf Agrarflächen zur nachhaltigen Entwicklung der Region Dresden auf Basis hydrologischer, forstwissenschaftlicher, umweltpsychologischer und ökonomischer Forschung- und Umsetzungsarbeiten

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Anke Hahn, Landeshauptstadt Dresden

„OLGA“ verfolgt das Ziel nachhaltige Stadt-Land-Kooperationen in der Region Dresden zu etablieren. Der Forschungsansatz basiert auf vier Dimensionen: Die regionale Integration und Verstetigung, Partizipation durch Citizen Science, Ökosystemleistungen von Agrarholzstrukturen an Fließgewässern und auf Agrarflächen sowie Naturschutz und regionale Wertschöpfung. Über Kooperationen mit Akteuren aus der Landwirtschaft werden Versuchsflächen im Projekt gewonnen. Außerdem werden Kooperationen mit Landkreisen, Kommunen und anderen Flächeneigentümern, wie Energieunternehmen, angestoßen. Weitere relevante Akteure, bspw. aus den LEADER Regionalmanagements, werden identifiziert. Für die Aktivierung und Sensibilisierung werden verschiedene Ansätze herangezogen. So wird der Anbau von Agrarholz als ein alternatives Regionalprodukt mit Synergien sowohl für die ökologische Behandlung von gewässernahen Flächen (ÖSL-Ansatz) als auch als Energiequelle kommuniziert und beworben. Der Citizen Science Ansatz von „OLGA“ unterstützt die Sensibilisierung in der Bevölkerung für regionale Produkte. Aus dem Publikum wird nachgefragt, mit welchen partizipativen Methoden die Akteure eingebunden und Kooperationen aufgebaut werden – und mit welchem Erfolg dies geschehe. „OLGA“ kann hier auf Strukturen der Projektpartner, insb. der Stadt Dresden, zurückgreifen – jedoch steht das Vorhaben noch am Anfang.

ReProLa - Regionalproduktspezifisches Landmanagement in Stadt-LandPartnerschaften am Beispiel der Metropolregion Nürnberg

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Prof. Dr. Tobias Chilla, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

„ReProLa“ verbindet für eine regionale Ernährungssouveränität und ein nachhaltiges Landmanagement die drei Dimensionen Regionalprodukte, Ressource Land und Stadt-Land-Partnerschaften/Governance. Als Gesamtziel wird auch der Erhalt der Kulturlandschaft und landwirtschaftlicher Flächen in der Metropolregion Nürnberg kommuniziert. Die Bestandsaufnahme ergab in den Jahren 2004 bis 2018 einen Verlust landwirtschaftlicher Flächen in Höhe von 70.410 ha. Ein Viertel davon (ca. 17.800 ha) wurde in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt. Als weiteres Zwischenergebnis wird das sogenannte Wertschöpfungs-Mapping vorgestellt. Es stellt die wichtigsten Regionalprodukte schematisch dar und bewertet sie differenziert nach ökonomischer, flächen-/landschafts- und regionaler Relevanz. Bier ist das einzige Produkt mit hoher Relevanz in jeder dieser drei Kategorien. Einige Regionalprodukte beanspruchen mehr Fläche (Bier und mit einem geringeren Umfang Karpfen, Süßkirsche, Kartoffelkloß) als andere (Spargel, Nürnberger Bratwurst, Meerrettich). Das Mapping informiert auch über ökonomische Trends der Regionalprodukte. Der Absatz von Bier und Spargel steigt, wohingegen der Absatz der Süßkirsche abnimmt. Neben dem Mapping war die Entwicklung eines Leitbilds eine zentrale Aufgabe in „ReProLa“. Zur Untersetzung werden verschiedene Umsetzungsprojekte geprüft. So wird eine Short-List der Regionalprodukte nach „ReProLa“-Bewertungskriterien erstellt, die, mithilfe einer wissenschaftlichen Analyse (inkl. Akteursbefragung), zu den Potenzialen in der Region (Wertschöpfung und Flächenrelevanz) bestimmt wird. Diese Short-List wurde von den Teilnehmenden der „ReProLa“ Jahreskonferenz (6.11.2020) diskutiert und derzeit wird die finale Auswahl der Umsetzungsprojekte festgelegt.  
Aus dem Publikum wird die Frage nach der Definition von Ernährungssouveränität gestellt. Ein hoher Anteil landwirtschaftlicher nicht versiegelter Fläche eröffnet der Bevölkerung in der Metropolregion die Möglichkeit, sich auf kurzem Wege mit frischen, gesunden und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln zu versorgen.  Regional und handwerklich erzeugte Produkte tragen somit zur Ernährungssouveränität der Metropolregion bei. Auf die Fragen nach den konkreten Bewertungskriterien der Nachhaltigkeit und zur Methodik der Erfassung der Landschaftsrelevanz wird auf die Präsentationen im Rahmen der Jahreskonferenz verwiesen, die online dokumentiert ist.

VoCo - Vorpommern Connect – Nachhaltige Stadt-LandWertschöpfungsketten bewerten und gestalten

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Dr. Michael Rühs, Universität Greifswald

„VoCo“ fokussiert in der Region Vorpommern mit den Oberzentren Greifswald und Stralsund auf die drei Themen Energie – Essen – Erleben. Das Vorhaben wird durch fünf wissenschaftliche Teilprojekte, Regionale Wärme aus Moorwiesen, Regionale Produkte, Lernen und Erleben im ländlichen Raum, Finanzierungsinstrumente für Ökosystemleistungen sowie GIS und Szenarien, gegliedert. Die Steigerung der regionalen Versorgung mit Energie aus Biomasse (fuel) sowie der regionalen Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Erzeugnisse (food) wird in der Umsetzungsphase mit zwei Modellprojekten unterstützt. Ein weiteres Modellprojekt fokussiert auf Bildung im und für den ländlichen Raum mit Angeboten zur nachhaltigen Entwicklung. In der bisherigen Laufzeit von „VoCo“ wurden zahlreiche relevante Akteure mithilfe von Fokusgruppen zu den drei Themenschwerpunkten beteiligt. Es fanden auch Szenarien-Workshops statt. Im Ergebnis wurden drei visionäre Zielszenarien (eines pro Fokus-Thema) erstellt, 13 Handlungsfelder für die drei Fokus-Themen definiert und wiederum 28 Projektansätze zur Konkretisierung dieser Handlungsfelder definiert. Unter anderem sind hier die Ergebnisse einer großen Bevölkerungsbefragung eingeflossen, zu der der Bericht „Wie denkt die Bevölkerung Vorpommerns über Vorpommern?“ als Download verfügbar ist. Zu den weiteren präsentierten Aktivitäten von „VoCo“ zählt die Sicherung von Flächen für die nachhaltige Nutzung, die Re-Etablierung der Produktion eines Regionalprodukts (Alte Mühle) sowie die Greifswalder Agrarinitiative.

WERTvoll - WERTvolle Stadt-Land-Partnerschaft Leipzig & Umland

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Martin Kohl, Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) und Sebastian Pomm, Stadt Leipzig

„WERTvoll“ verfolgt als Projektziel eine kooperative Landnutzungsstrategie für die Region der interkommunalen Gemeinschaft Wurzener Land mit der Stadt Leipzig. Mithilfe einer diversifizierten Nutzungsstrategie und einem nachhaltigen Landmanagement sollen Wertschöpfung, Resilienz und Identität einen Mehrwert in die Region bringen. Dafür gliedert sich „WERTvoll“ in die vier Teilprojekte Partizipation, Kooperation und Recht, Landwirtschaft und Umwelt, Ökonomie und Wertschöpfung, sowie Projektmanagement und Wissenstransfer. Für die Etablierung einer nachhaltigen Landnutzung wurde eine Marktanalyse durchgeführt und ein Strukturaufbau initiiert. In qualitativen Interviews wurden bestehende und mögliche Absatzwege erfragt und eine Netzwerk- und Akteursanalyse liefert Kenntnisse über bestehende Strukturen in der Landwirtschaft und über regionale Vermarktungsstrukturen. In Workshops mit regionalen Akteuren wurden Anreize und Möglichkeiten in der Landwirtschaft oder Anforderungen von und an den regionalen Handel und die Logistik diskutiert. Im Ergebnis sind bereits sechs Produkte entstanden und drei in der Planung. Ein Kriterienset zur Bewertung von Pachtvergaben ist ein Produkt, das bereits eingesetzt wird. Es bewertet z. B. die ökologische Wirtschaftsweise nach Teil- oder Gesamtbetrieb, solidarische ökologische Landwirtschaft und den Umsatzanteil der regionalen Vermarktung. Des weiteren ist ein Verfahren zur objektiven Bewertung von Nachhaltigkeitsaspekten eingesetzt. Auf Rückfragen aus dem Publikum wird die Rolle von Reststoffen (und Kreisläufen) bei der Betrachtung regionaler Wertschöpfungsketten sowie zur projektspezifischen Definition regionaler Resilienz diskutiert.

Ausblick
Statuskonferenz 2020 - Plenum

Querschnittsvorhaben - Ausblick Stadt-Land-Plus 2021

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Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt

Der Projektleiter des wissenschaftlichen Querschnittsvorhabens, Dr. Stephan Bartke, Umweltbundesamt, dankt allen Vorhaben für die Arbeiten in 2020, die trotz der Pandemie beachtliche Fortschritte zeigen. Mit Blick nach vorn verleiht er der Hoffnung Ausdruck, dass in 2021 wieder mehr Vernetzungsveranstaltungen und Workshops auch zumindest teilweise persönlich durchgeführt werden können. Er lädt insbesondere zur sich direkt anschließenden internationalen Konferenz URP2020 ein und gibt einen Ausblick auf die vorläufigen Planungen für Schwerpunkte und Syntheseveranstaltungen im Jahr 2021 – aktuelle Informationen hierzu werden unter Events kontinuierlich eingepflegt.

Planung (Stand Nov. 2020):

  • StadtLandBio Kongress
    18. Februar 2021 (online)
  • Workshop „Kommunikation nach innen und außen“
    03. März 2021 (online)
  • Cluster-Abstimmung „Regionale Gerechtigkeit“
    24. März 2021 (möglichst physisch)
  • Regional-Cluster Mecklenburg-Vorpommern
    voraussichtlich Mai 2021 (möglichst in Rostock)
  • Workshop „Variable Governance“
    15. Juni 2021 (online)
  • Statuskonferenz 2021 „Stadt-Land-Plus“
    14.-15. September 2021 (online)
  • Workshop „Suffizienz und Indikatoren regionaler Nachhaltigkeit“
    09.-10. November 2021 (online)
Links, auf die während der Veranstaltung hingewiesen wurde

Ort: Als Web-Meeting online.

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